Zürich (awp) - Die durchschnittlichen Hypothekarsätze sind gemäss Moneypark im September gesunken. Die Zeichen deuten laut der Onlineplattform darauf hin, dass die Zinssätze auch in den nächsten Jahren auf Rekordtief verharren werden.

Die durchschnittlichen Hypothekarsätze von 100 Banken, Versicherungen und Pensionskassen, auch Richtsatz oder "Schaufenstersatz" genannt, haben sich im September um 6 Basispunkte auf 1,15 Prozent verringert, erklärte Moneypark am Mittwoch. Die Anbieter hätten also ihre günstigeren Refinanzierungskosten an die Hypothekarnehmer weitergegeben.

Denn die Kapitalmarktzinsen seien seit Ende August über alle Laufzeiten hinweg gesunken. Der Swap-Satz für 10 Jahre etwa stand per 29. September 2020 bei -0,33 Prozent und war damit ganze 10 Basispunkte niedriger als im Vormonat. Die fünfjährige Laufzeit ist ebenfalls gesunken um acht Basispunkte auf -0,59 Prozent.

Die Bandbreite zwischen den verschiedenen Anbietern hat sich gemäss Moneypark ebenfalls bei allen Laufzeiten verringert. Das bedeutet, dass die Richtpreise enger zusammengerückt sind, wobei die Bandbreite mit rund 50 Basispunkten weiterhin "riesig" sei.

Eine Wende an der Zinsfront sieht Moneypark für die nächsten Monate oder gar Jahre nicht. Denn die grossen Notenbanken seien in den nächsten Jahren gezwungen, bei ihrer ultraexpansiven Geldpolitik zu bleiben und würden deshalb ihre Leitzinsen kaum anheben. Wegen der möglichen zweiten Corona-Welle könnte das Zinsniveau am Kapitalmarkt allerdings in den nächsten Wochen volatil sein, so Moneypark weiter.

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