Emmen (awp) - Der IT-Grosshändler Also ist weiterhin nicht zu bremsen: Im ersten Semester 2021 gelangen beim Umsatz und Gewinn klare Verbesserungen. Die Gesamtjahresziele werden zudem bestätigt - trotz neuer Corona-Varianten und trotz der Halbleiterengpässe.

Der Umsatz nahm in der ersten Jahreshälfte um 9,7 Prozent auf 5,92 Milliarden Euro zu, wie das Innerschweizer Unternehmen am Dienstagabend mitteilte. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) kletterte in der Folge um fast ein Viertel auf 114,6 Millionen.

Unter dem Strich blieben 65,0 Millionen als Reingewinn, was einem Plus von 45 Prozent entspricht. Mit den Zahlen übertraf Also die Erwartungen von Analysten bei allen Kennzahlen klar.

Cloud-Geschäft boomt

Die Branche habe insgesamt ein gutes erstes Halbjahr gehabt, räumte das Unternehmen ein. Also habe jedoch zum wiederholten Mal ein Ergebnis weit über dem Marktniveau erzielt, wurde betont. "Wir haben in allen drei Geschäftsbereichen Marktanteile gewonnen", sagte CEO Gustavo Möller-Hergt an einem Telefonkonferenz für Investoren. Dies sei umso bemerkenswerter, weil es bereits im Vorjahr sehr gut gelaufen sei.

Gut entwickelte sich im ersten Semester insbesondere das Cloud-Geschäft, das den Umsatz um gut 38 Prozent steigerte. Es ist der wichtigste Teil des Service-Geschäfts. Hier werden Geräte, Software, Dienstleistungen oder Lösungen nicht verkauft, sondern nutzungsbasiert angeboten. Das Service-Segment steuert allerdings trotz des Wachstums mit Cloud-Produkten nur knapp 5 Prozent zum Gruppenumsatz bei.

Im Hauptgeschäft, dem Grosshandel mit Hard- und Software, gelang im ersten Semester eine Steigerung um 9,9 Prozent. Dieses Segment steuert nach wie vor gut zwei Drittel zum Umsatz bei. Das Beratungsgeschäft schliesslich, das auf einen Umsatzanteil von rund einem Viertel kommt, verbesserte die Verkäufe um 6,9 Prozent.

Die überproportionale Steigerung des Gewinns erklärte das Unternehmen unter anderem mit der Strategie, die auf eine Skalierung der digitalen Plattformen setzt. Zudem werde die Produktivität laufend gesteigert. "Der Erfolg von Also ist Resultat unserer Strategie und ihrer Umsetzung in den vergangenen zehn Jahren; damit haben wir auch das Fundament für nachhaltiges, profitables Wachstum in der Zukunft gelegt," so CEO Gustavo Möller-Hergt.

Ziele gelten trotz allem

Für das Gesamtjahr peilt Also denn auch weiterhin einen EBITDA zwischen 240 und 255 Millionen Euro an nach 227,5 Millionen im vergangenen Jahr 2020. Unverändert ist auch das Ziel für die Kennzahl Roce, die bei 15 bis 20 Prozent gesehen wird. "Diese Zielen gelten trotz der Delta-Mutationen, der Lambda-Mutationen, etc.", sagte der CEO.

Und sie gälten auch, obwohl die IT-Welt unter einem Mangel an Halbleitern leidet. Laut dem CEO halten sich die Folgen dieser Engpässe für Also im nächsten Halbjahr in Grenzen, weil die Lagerbestände gut gemanagt würden. Und mittelfristig hofft er darauf, dass die aktuelle Krise dazu führt, dass zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden.

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