Olten (awp) - In dem schon länger schwelenden Streit zwischen dem Energiekonzern Alpiq und der französischen Baugesellschaft Bouygues wird eine neue Runde eingeläutet. Bouygues hat ihre Forderungen an Alpiq erhöht, Alpiq wiederum streitet diese ab.

Im Sommer 2018 hatte Alpiq das Dienstleistungsgeschäft, etwa Gebäudetechnik und Gebäudemanagement, an den französischen Bauriesen verkauft. Alpiq erhielt dafür 790 Millionen Franken. In der Folge verlangte allerdings Bouygues Construction 205,1 Millionen zurück, während die Alpiq ihrerseits weitere 12,9 Millionen fordert.

Nun hat Bouygues die Rückforderung an Alpiq auf 319 Millionen Franken zuzüglich Zinsen um mehr als die Hälfte erhöht, wie die kurz vor Weihnachten von der Schweizer Börse dekotierte Alpiq am Montagabend mitteilte. Die neue Forderung geht einher mit der mittlerweile eingereichten detaillierten Schiedsgerichtsklage. Das Schiedsgerichtsverfahren wurde von beiden Unternehmen im Februar 2019 eingeleitet.

Neben den bestehenden unterschiedlichen Ansichten über den endgültigen Anpassungsbetrag zum Kaufpreis machen Bouygues Construction nun neu auch Gewährleistungsansprüche geltend, schreibt Alpiq. Auch diese Ansprüche würden mit Nachdruck bestritten, sowohl hinsichtlich der Höhe als auch des Inhalts.

Bis die Sache erledigt ist, dürfte es allerdings noch eine Weile dauern. Mit einem Urteil des Schiedsberichts könne erst im Lauf des Jahres 2022 gerechnet werden.

cf/ra