• Nettoumsatz von 3'300 Mio. CHF und EBITDA von 234 Mio. CHF im ersten Halbjahr 2015 erwartungsgemäss unter Vorjahr - Hauptgründe: weiterhin tiefe Grosshandelspreise und starker Schweizer Franken
  • Nach Aufhebung der Mindestkursgrenze durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) führt der starke Schweizer Franken zu Wertberichtigungen und Rückstellungen nach Steuern von 834 Mio. CHF, insbesondere bei der Schweizer Wasserkraft
  • Kostenreduktionsprogramm auf Kurs - ab Ende 2015 total 100 Mio. CHF bestätigt
  • Nettoverschuldung dank Devestitionen und Bewirtschaftung des Nettoumlaufsvermögens um 495 Mio. CHF weiter auf 1'444 Mio. CHF reduziert
  • Gezielte Investitionen in Wachstumsfelder bei Energy Services
  • Marktumfeld bleibt anspruchsvoll; weitere strukturelle Massnahmen werden geprüft und im Verlauf des ersten Halbjahres 2016 kommuniziert

Die Alpiq Gruppe behauptet sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld mit einem Nettoumsatz von 3'300 Mio. CHF (2014: 4'070 Mio. CHF) und einem EBITDA vor Sondereinflüssen von 234 Mio. CHF (2014: 285 Mio. CHF), beziehungsweise -14 Mio. CHF nach Sondereinflüssen. Hauptgründe für die geringeren Ergebnisse sind die weiterhin tiefen Grosshandelspreise sowie der starke Schweizer Franken. Der Währungseffekt auf Stufe EBITDA vor Sondereinflüssen beträgt -30 Mio. CHF. Dank des strikten Kostenmanagements konnte der Ergebnisrückgang abgedämpft werden. Wie angekündigt wird Alpiq ab Ende 2015 jährlich 100 Mio. CHF einsparen.

Der starke Schweizer Franken, die Einmalbelastung für den Anleihenrückkauf in Höhe von 28 Mio. CHF sowie das Zinsumfeld und die temporär schwache Performance der Nuklearfonds beeinflussten das Finanzergebnis negativ. Dies führt zu einem Reinergebnis vor Sondereinflüssen von -52 Mio. CHF. Nach Sondereinflüssen für Wertberichtigungen auf Anlagen und Rückstellungen für verlustbringende Verträge beläuft sich das Reinergebnis auf -886 Mio. CHF im Vergleich zu 21 Mio. CHF im Vorjahr.


Liquiditätsbewirtschaftung und Reduktion der Nettoverschuldung stehen im Fokus

Der operative Cashflow verbesserte sich um 52 Mio. CHF auf 278 Mio. CHF gegenüber Vorjahr und spiegelt die konsequente Bewirtschaftung des Nettoumlaufsvermögens wider. Zudem trennt sich das Unternehmen vom Gesamtpaket ihrer nicht-strategischen Beteiligung an Swissgrid. Im Rahmen dieser Umsetzung erzielte Alpiq bislang einen Mittelzufluss von 363 Mio. CHF. Darüber hinaus wurde die angekündigte Portfoliobereinigung bei ausgewählten Minderheitsbeteiligungen initiiert. Mit den freigewordenen Mitteln reduzierte Alpiq ihre Nettoverschuldung um 495 Mio. CHF auf 1'444 Mio. CHF. Alpiq kaufte zudem Anleihen in Höhe von 340 Mio. CHF mit Fälligkeiten 2016 bis 2019 zurück und platzierte gleichzeitig eine neue Anleihe über 175 Mio. CHF am Markt. Alpiq verfügt über eine nach wie vor solide Liquidität von 1,5 Mrd. CHF.


Grosshandelspreise und Schweizer Franken setzen Wasserkraft zusätzlich unter Druck

Die tiefen Grosshandelspreise belasteten die Ergebnisse der Schweizer Stromproduktion stark. Dank Mehrproduktion und konsequentem Kostenmanagement konnte der Rückgang teilweise kompensiert werden. Nach der Aufhebung der Mindestkursgrenze durch die SNB verringert der starke Schweizer Franken die zukünftig erwartete Ertragskraft des Schweizer Produktionsparks. Dies führte zu Wertberichtigungen und Rückstellungen nach Steuern in Höhe von 834 Mio. CHF. Davon betroffen sind insbesondere die Schweizer Wasserkraftwerke. Die internationale Stromproduktion erzielte, bereinigt um Währungseffekte, ein leicht besseres Ergebnis. Dies vor allem dank des Kostenreduktionsprogramms. Bei den neuen erneuerbaren Energien profitierte Alpiq von besseren Windbedingungen und erzielte ein höheres Ergebnis im Vergleich zur Vorjahresperiode.


Ausbau des internationalen Origination- und Erdgasgeschäfts auf Kurs

Mittelfristig ist die Stromproduktion inklusive Währungsrisiko konsequent abgesichert. Kurzfristig hingegen belastete der starke Franken die Optimierung der Schweizer Kraftwerke. Zudem übte der zunehmende Wettbewerb in den internationalen Systemdienstleistungsmärkten Druck auf die Ergebnisse aus. Das Grosshandelsgeschäft in Zentral- und Osteuropa erwirtschaftete trotz Währungseinflüssen leicht höhere Ergebnisse als in der Vorjahresperiode. Im Rahmen der Strategieumsetzung baute Alpiq das internationale Origination- und Erdgasgeschäft weiter aus. Seit Anfang 2015 nimmt Alpiq zudem mit dem 24/7-Intraday-Geschäft die Opportunitäten der volatilen Wind- und Solarstromproduktion rund um die Uhr im Markt wahr.


Energy Services nutzt Marktchancen und investiert in Wachstumsfelder

In der Gebäudetechnik erzielte Alpiq operativ ein Ergebnis knapp unter Vorjahr. Allerdings belasteten höhere Kosten für die berufliche Personalvorsorge das Ergebnis. Der Auftragsbestand für neue Projekte nahm hingegen deutlich zu. Im Rahmen ihrer Strategieumsetzung baute Alpiq ihre Marktführerschaft bei den Energiedienstleistungen gezielt weiter aus: In der Gebäudetechnik akquirierte Alpiq den grössten Schweizer Solar-Spezialisten, die Helion Solar Gruppe, sowie den Smart Building-Anbieter IReL AG. Zudem wurde die Industrialisierung der vom Bundesamt für Energie ausgezeichneten Technologie GridSense mit mehreren Pilotprojekten vorangetrieben. In der Verkehrstechnik festigte Alpiq ihre Führungsposition als Schweizer Anbieterin von Verkehrstechniklösungen und diversifizierte geografisch mit der Akquisition der Bahntechnik-Spezialistin Balfour Beatty Rail Italy S.p.A. Die genannten Akquisitionen bieten eine optimale Ausgangslage für künftiges Wachstum.

Das Anlagenbau- und Servicegeschäft ausserhalb der Schweiz liegt währungsbereinigt solide auf Vorjahresniveau. Zwar spürte der Bereich die zurückhaltende Investitionstätigkeit in die Kraftwerkstechnik wegen anhaltender Strom-Überkapazitäten in Europa. Allerdings konnte dieser Effekt dank Kostenoptimierung kompensiert werden. Gemäss Strategie nutzt Alpiq in ihrem Anlagenbaugeschäft neue Opportunitäten. Mit der im März 2015 gegründeten Swiss Decommissioning AG positioniert sich Alpiq frühzeitig auf dem Schweizer Markt, um unter anderem Gesamtlösungen für den Nachbetrieb und den Rückbau von Kernenergieanlagen anzubieten. Im Servicegeschäft konzentriert sich Alpiq zunehmend auf den Industriebereich, wo wichtige Aufträge hinzugewonnen werden konnten.


Ausblick

Das operative Ergebnis 2015 wird weiterhin von einem äusserst herausfordernden Marktumfeld mit tiefen Grosshandelspreisen geprägt sein. Der starke Schweizer Franken stellt Alpiq vor zusätzliche Herausforderungen. Das Kostenreduktionsprogramm in Höhe von 100 Mio. CHF ist ab Ende 2015 bestätigt und wird die beiden genannten Effekte teilweise kompensieren. Alpiq rechnet im Verhältnis zum Vorjahr mit einem tieferen EBITDA vor Sondereinflüssen.

Der Umbau der Gruppe wird konsequent umgesetzt. Dabei legt Alpiq den Fokus auf die Liquiditätsbewirtschaftung und die weitere Reduktion der Nettoverschuldung, um die Kapitalmarktfähigkeit sicherzustellen. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen leistet Alpiq insbesondere als Wasserkraft-Spezialistin und als führende Energiedienstleisterin einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der Energiezukunft in der Schweiz. Daher setzt sich das Unternehmen weiterhin für die Schweizer Wasserkraft ein, baut die Marktpräsenz von Energy Services geografisch aus und wird weiter gezielt in Wachstumsfelder investieren.

Aufgrund der tiefen Grosshandelspreise und des starken Schweizer Frankens prüft Alpiq zusätzliche strukturelle Massnahmen. Diese werden im Verlauf des ersten Halbjahres 2016 kommuniziert.

  • Wichtigste Kennzahlen der Alpiq Gruppe per 30. Juni 2015
  • Aktuelle und frühere Publikationen

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