Lausanne (awp) - Der Verwaltungsrat des Energiekonzerns Alpiq verzichtet auf eine Empfehlung zum öffentlichen Übernahmeangebot der neuen Grossaktionärin CSA. Eine bei PwC in Auftrag gegebene Beurteilung (Fairness Opinion) habe ergeben, dass der Angebotspreis von 70 Franken pro Aktie aus finanzieller Sicht fair und angemessen sei.

Nach eingehender Prüfung des Angebots und unter Bezugnahme auf die Fairness Opinion habe der Verwaltungsrat beschlossen, auf eine Empfehlung zu verzichten und stattdessen in seinem Bericht die wesentlichen Elemente darzulegen, die ihm zur Beurteilung des Angebots wichtig erschienen, teilte Alpiq am Mittwoch mit.

Der künftige Ankeraktionär CSA Energie-Infrastruktur Schweiz hatte Ende Mai ein Übernahmeangebot angekündigt, um die restlichen Publikumsaktionäre herauszukaufen und die Alpiq-Aktien von der Börse nehmen zu können. Am Mittwoch wurde nun der Angebotsprospekt veröffentlicht.

Die Angebotsfrist soll nun mit dem 25. Juli einen Tag später beginnen als noch Ende Mai angekündigt. Dauern soll die Frist bis am 9. September. Der Vollzug der Übernahme ist weiter für den 9. Oktober geplant.

Vier neue Verwaltungsräte

Weiter wurde am Mittwoch bekannt, welche Verwaltungsräte von Seiten CSA zur Wahl vorgeschlagen werden: Jørgen Kildahl, Anne Lapierre, Hans Ulrich Meister und Phyllis Scholl. Damit würde das Aufsichtsgremium wieder um vier Mitglieder aufgestockt, nachdem sich die vier Vertreter der Électricité de France (EDF) aufgrund des Verkaufs der Anteile von EDF zurückgezogen hatten. Die Aktionäre sollen an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 21. August über die neuen Verwaltungsräte befinden können.

EDF hat im Frühjahr seine 25-Prozent-Beteiligung an Alpiq verkauft - ebenfalls für 70 Franken je Aktie. Seither halten die Ankeraktionäre 88 Prozent. Die restlichen 12 Prozent befinden sich im Streubesitz. Insgesamt wurden rund 489 Millionen Franken bezahlt. Mit den gebotenen 70 Franken pro Aktie wird die gesamte Alpiq mit rund 2 Milliarden Franken bewertet.

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