Von Steffen Gosenheimer

NEW YORK (Dow Jones)--Nach drei Tagen mit Verlusten und einem verhaltenen Start in den Freitag sieht es zur Mittagszeit in New York nach einem Erholungsversuch bei den US-Aktien aus. Daran ändern auch wieder deutlich steigende Marktzinsen nichts, nachdem diese zur Wochenmitte noch sehr stark gefallen waren. Für den aktuellen Anstieg - die Zehnjahresrendite legt um 9 Basispunkte auf 3,49 Prozent zu - sorgen diverse Stimmen von US-Notenbankern. Sie deuten grundsätzlich auf weiter steigende Zinsen hin, wenngleich die Einschätzungen zu Tempo der Erhöhungen und Zinshöhepunkten durchaus auseinandergehen.

An den Vortagen hatten Rezessions- und Zinsängste für Verkaufslaune gesorgt. Auf Konjunkturseite sind am Berichtstag die Verkäufe bestehender Häuser im Dezember bereits den elften Monat in Folge gesunken, allerdings weniger stark als erwartet

Der Dow-Jones-Index gewinnt zwar lediglich 0,3 Prozent auf 33.151 Punkte, die breiteren Indizes wie der S&P-500 legen aber deutlicher zu um 0,9 Prozent bzw. die techniklastigen Nasdaq-Indizes sogar um 1,6 Prozent. Sie profitieren unter anderem von starken Kursgewinnen bei Netflix und Alphabet.

Der Dollar legt im Windschatten der Marktzinsen zu. Für den Dollarindex geht es um 0,2 Prozent aufwärts, wobei sich der Euro zur US-Währung aber kaum verändert zeigt. Er dürfte gestützt werden von Aussagen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die durch die Aufhebung der Anti-Corona-Maßnahmen in China mit einem höheren Inflationsdruck rechnet und mit Blick auf die aktuelle Geldpolitik sagte: "Kurs zu halten ist mein Mantra in der Geldpolitik." Deutlicher zulegen um je rund 1 Prozent kann der Dollar zu Yen und Franken.

Am Ölmarkt, wo die Preise um knapp 1 Prozent steigen, stützt wie schon seit geraumer Zeit die Spekulation, dass die Nachfrage aus China nach der Wiederöffnung des Landes anzieht.


   Gute Zahlen beflügeln Netflix - Stellenabbau stützt Alphabet 

Netflix zeigen sich fast 7 Prozent fester, nachdem der Streaming-Dienst mit seinen Quartalszahlen positiv überrascht hat - insbesondere mit den klar übertroffenen Erwartungen an die Zahl der neuen Abonnenten. Mit der Alphabet-Aktie geht es 4,2 Prozent aufwärts. Der Markt honoriert damit, dass die Google-Mutter, wie zuvor schon diverse andere Unternehmen aus der Technikbranche, den Abbau von 12.000 Arbeitsplätzen bzw. 6 Prozent der Belegschaft angekündigt hat. Alphabet begründet den Schritt mit den sich eintrübenden Aussichten der Wirtschaft.

Nordstrom geben dagegen um 0,4 Prozent nach. Die Kaufhauskette hat nach einem schwächeren Weihnachtsgeschäft ihre Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2022 gesenkt.

Die Nachricht von einem Cyberangriff auf T-Mobile US, bei dem der Zugriff auf diverse Kundendaten erlangt wurde, drückt die Aktie lediglich um 0,2 Prozent, obwohl das Unternehmen nach einem früheren Cyberangriff immerhin 350 Millionen Dollar hatte aufbringen müssen, um Klagen Betroffener abzuwehren.

Die schwer angeschlagene Einrichtungskette Bed Bath & Beyond (-8,1%) hat den Zahlenausweis für das im November beendete Quartal nicht rechtzeitig vorgelegt und damit gegen die Regeln für eine Börsennotierung an der Nasdaq verstoßen. Der Börsenbetreiber hat Bed Bath & Beyond deshalb verwarnt.


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DJIA                33.150,95        +0,3%        106,39          +0,0% 
S&P-500              3.932,70        +0,9%         33,85          +2,4% 
Nasdaq-Comp.        11.014,42        +1,5%        162,15          +5,2% 
Nasdaq-100          11.475,54        +1,6%        179,87          +4,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit           Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre               4,22       +8,8        4,14      -19,7 
5 Jahre               3,59      +10,6        3,48      -40,9 
7 Jahre               3,54      +10,9        3,43      -42,7 
10 Jahre              3,49       +9,0        3,40      -39,2 
30 Jahre              3,65       +8,8        3,57      -31,6 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr, 8:35 Uhr  Do, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0845        +0,1%        1,0838         1,0796   +1,3% 
EUR/JPY                140,75        +1,2%        139,68         138,77   +0,3% 
EUR/CHF                0,9995        +0,8%        0,9933         0,9892   +1,0% 
EUR/GBP                0,8757        +0,2%        0,8772         0,8726   -1,1% 
USD/JPY                129,77        +1,0%        128,89         128,50   -1,0% 
GBP/USD                1,2385        -0,0%        1,2356         1,2373   +2,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,7863        +0,2%        6,7784         6,7819   -2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD             21.365,96        +1,4%     20.985,79      20.915,27  +28,7% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               81,25        80,33         +1,1%          +0,92   +1,2% 
Brent/ICE               87,17        86,16         +1,2%          +1,01   +1,4% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               67,65        60,72        +11,4%          +6,93  -14,7% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.926,35     1.932,30         -0,3%          -5,95   +5,6% 
Silber (Spot)           23,85        23,88         -0,1%          -0,02   -0,5% 
Platin (Spot)        1.044,50     1.036,50         +0,8%          +8,00   -2,2% 
Kupfer-Future            4,24         4,23         +0,1%          +0,01  +11,2% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 20, 2023 12:33 ET (17:33 GMT)