Am Mittwoch dürfte die Wall Street den dritten Tag in Folge mehr oder weniger auf der Stelle treten. Der Aktienterminmarkt lässt eine kaum veränderte Eröffnungstendenz am Kassamarkt vermuten. Die Lethargie am Markt begründen Händler wie schon in den Vortagen mit den Ergebnissen der US-Notenbanksitzung. Diese werden dem Markt im späten Geschäft mitgeteilt, bis dahin dürfte weiterhin nicht viel passieren. Einerseits erwartet eine Mehrheit der Börsianer ein Festhalten an der ultralockeren Geldpolitik, andererseits steigt die Skepsis, ob dem angesichts steigender Konjunktur- und Inflationserwartungen tatsächlich so sein wird. Die US-Notenbank könnte früher als geplant zu einer Straffung gezwungen sein, heißt es.

Ein weiterer Grund für Zurückhaltung ist die Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Joe Biden am Abend (Ortszeit), also erst nach Börsenschluss an Wall Street. Biden könnte neue Details seiner Steuerpläne erläutern. Denn anders als unter seinem Vorgänger Donald Trump stehen die Zeichen auf Steuererhöhungen. "Wir sehen einen gewissen Zielkonflikt zwischen höheren Unternehmensgewinnen, die positiv sind, und der Befürchtung, dass höhere Steuern dies ausgleichen könnten", sagt Chefmarktstratege Willem Sels von HSBC Private Bank.

Im Technologiesektor haben indes einige Schwergewichte Geschäftszahlen vorgelegt, die aber kaum Einfluss auf den Gesamtmarkt zeigen. Alphabet klettern vorbörslich um 5,2 Prozent. Der Google-Mutterkonzern hat in seinem ersten Quartal Umsatzrekorde gebrochen und den Gewinn mehr als verdoppelt. Die Erwartungen der Analysten wurden klar geschlagen.

Microsoft (-2,2%) reagieren negativ auf die Geschäftszahlen, die umsatz- und gewinnseitig besser als erwartet ausgefallen sind. Die Aktie sei vor dem Zahlenausweis stark gelaufen, versuchen Marktteilnehmer eine Erklärung der Kursreaktion. Anders verwiesen auf das Geschäft mit Surface-Laptops, das im laufenden Jahr wegen Lieferengpässen bei Chips sinken dürfte.

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April 28, 2021 06:21 ET (10:21 GMT)