Mit einer deutlichen Gegenbewegung auf die Vortagesverluste dürften die US-Börsen in den Mittwochshandel starten. Der S&P-Future liegt vorbörslich 1 Prozent im Plus, der r Nasdaq-Future sogar 1,4 Prozent. Mit dem Näherrücken des Zinsentscheids der US-Notenbank am Abend scheinen die Anleger gelassener zu werden.

Am Markt herrscht die Erwartung vor, dass die Fed die Zinsen dieses Mal um 75 Basispunkte anheben wird, dann aber für die kommenden Sitzungen ein weniger forsches Tempo signalisieren könnte. Hintergrund sind zuletzt überraschend schwach ausgefallene Stimmungsindikatoren von Verbrauchern und Unternehmen. Eine nochmalige Erhöhung um 75 Basispunkte bei der nächsten Sitzung im September hält auch Tim Duy, Chefvolkswirt bei SGH Macro Advisors, für unwahrscheinlich. Es dürfte für die Notenbank allerdings nicht leicht werden, die Abkehr von derart großen Zinsschritten zu kommunizieren. Duy sieht das Dilemma der Fed darin, "Falkenhaftigkeit" zu vermitteln, ohne dies durch einen weiteren Zinsschritt um 75 Basispunkte untermauern zu müssen.

An Konjunkturdaten werden am Mittwoch die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgütern veröffentlicht. Zugleich wartet die Bilanzsaison mit einer Flut von Quartalsausweisen auf. Hier kommen Nachrichten von namhaften Unternbehmen aus der Technologiebranche. Alphabet (vorbörslich +3,5%), Microsoft (+3,7%) und Texas Instruments (+3,7%) haben sich wacker geschlagen, wenn auch nicht immer die Erwartungen ganz erfüllt. Das lasse hoffen, dass die Unternehmen mit steigenden Zinsen und einer schwächeren Konjunktur zurechtkämen, meint Pierre Veyret, Technischer Analyst bei Activtrades.

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July 27, 2022 06:34 ET (10:34 GMT)