FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Euroraum-BIP im vierten Quartal robuster als das deutsche 

Nicht überall in Europa hat die Wirtschaft Ende 2021 so stark unter coronabedingten Einschränkungen und gestörten Lieferketten gelitten wie in Deutschland, wo das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,7 Prozent gesunken ist. Deshalb ist davon auszugehen, dass das aggregierte BIP der Euro-Länder im vierten Quartal leicht gestiegen ist. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten einen Quartalszuwachs von 0,3 Prozent.

>>> Montag, 31. Januar 2022; 11:00 Uhr


2. Deutsche HVPI-Teuerung sinkt von hohem Niveau 

Der Inflationsdruck in Deutschland dürfte im Januar von hohem Niveau weiter gesunken sein. Ökonomen erwarten, dass der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) auf dem Vormonatsniveau stagniert hat und um 4,4 (Dezember: 5,7) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lag. Maßgeblich beigetragen hat zu diesem Rückgang der Teuerung, dass die Normalisierung der Mehrwertsteuer zu Beginn des vergangenen Jahres nun aus dem Jahresvergleich herausfällt. Dennoch: Die Bundesbank schrieb in ihrem jüngsten Monatsbericht, dass die Inflation "außerordentlich hoch" bleiben dürfte.

>>> Montag, 31. Januar 2022; 14:00 Uhr


3. Alphabet mit solidem Zuwachs bei Umsatz und Gewinn - wo wird investiert? 

Die Wachstumsstory der Google-Holding Alphabet ist nach Einschätzung von Analysten auch im vierten Quartal 2021 fortgeschrieben worden. Der Gewinn je Aktie dürfte in einer Größenordnung von 20 Prozent zugelegt haben, aber hinter dem Einnahmeplus von geschätzt 28 Prozent zurückgeblieben sein. Diese dennoch solide Entwicklung wird den Aktienkurs jedoch weniger beeinflussen als der Ausblick. Denn hier ist offen, wie konkret das Management werden wird angesichts einer schwierigen Vergleichsbasis 2021. Hinzu komme die Frage nach der Ausgabenplanung insbesondere im Cloud-Geschäft und bei Waymo, der Sparte für autonomes Fahren. Im Blick sind auch Themen wie künstliche Intelligenz und virtuelle Realität. Denn hier habe Microsoft mit dem angekündigten Kauf von Activision Blizzard für knapp 69 Milliarden Dollar einen starken Fußabdruck gesetzt.

>>> Dienstag, 1. Februar 2022; 22:06 Uhr


4. Inflationsdruck im Euroraum lässt im Januar spürbar nach 

Der Inflationsdruck im Euroraum dürfte im Januar spürbar nachgelassen haben. Volkswirte erwarten, dass die Verbraucherpreise auf Monatssicht um 0,5 Prozent gesunken sind und um 4,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Im Dezember hatte die Inflation ein Allzeithoch von 5,0 Prozent erreicht. Einen spürbaren Einfluss dürfte die Tatsache haben, dass die Normalisierung der Mehrwertsteuersätze in Deutschland zu Beginn des vergangenen Jahres nun aus dem Jahresvergleich herausfällt. Die aktuellen Preisdaten kommen einen Tag bevor der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) über seine Geldpolitik entscheidet.

>>> Mittwoch, 2. Februar 2022; 11:00 Uhr


5. Facebook legt Zahlen erstmals als Meta vor 

Facebook hat sich im Oktober mit großem Tamtam in "Meta Platforms" umbenannt. Doch die Ambitionen des Konzerns im "Metaversum" - eine virtuelle Welt und das Schlagwort der Stunde in der Tech-Branche - stecken noch in den Kinderschuhen, so dass es sich bei den Viertquartalszahlen ganz schnöde wieder um Werbeeinnahmen drehen wird. Dabei dürfte der Facebook-, Instagram- und Whatsapp-Konzern abermals deutlich zugelegt haben. Aber damit ist längst nicht alles gut: Die Datenschutzbestimmungen bei Apple, die ungebeten hohe Aufmerksamkeit der Kartellbehörden weltweit und die Vorwürfe, das soziale Netzwerk schade Kindern und heize die gesellschaftliche Spaltung an, sind dunkle Wolken über dem Konzern aus dem sonnigen Kalifornien.

>>> Mittwoch, 2. Februar 2022; 22:05 Uhr


6. Opec-Plus dürfte Förderpolitik bestätigen 

Die 23 Opec-Plus-Mitglieder um Saudi-Arabien und Russland dürften bei ihrer Videokonferenz wahrscheinlich an ihrer bisherigen Politik einer moderaten monatlichen Erhöhung der Ölproduktion festhalten. Damit würde auch im Februar die tägliche Fördermenge um 400.000 Barrel steigen. Um die Marktpreise zu stützen, hält die Opec-Plus aktuell rund 4,5 Millionen Barrel pro Tag zurück. Die durch die Omikron-Variante ausgelösten Sorgen über die Nachfrage haben mittlerweile nachgelassen und die Ölpreise haben sich erholt. Ängste, dass es bei einer Zuspitzung der Ukraine-Krise zu einer Unterbrechung der Öllieferungen aus Russland kommt, haben bislang zu einem Risikoaufschlag am Ölmarkt von rund 5 US-Dollar geführt. In einem solchen Fall seien zumindest kurzfristig Ölpreise von deutlich über 100 Dollar zu erwarten, meinen Experten.

>>> Mittwoch, 2. Februar 2022


7. Siemens Healthineers bei bester Gesundheit 

Anders als Wettbewerber Philips scheint Siemens Healthineers den aktuellen Chip-Mangel nicht zu spüren zu bekommen. Analysten, die angesichts der Gewinnwarnung der Niederländer Mitte Januar besorgt in Erlangen nachfragten, bekamen zur Antwort, es gebe keine Verzögerungen bei der Installation von bildgebenden Geräten in Krankenhäusern, und man spüre auch keinen verstärkten Druck in der Lieferkette. Und so bleibt die wohl spannendste Frage, wie die Siemens-Tochter vom zuletzt wieder starken Covid-19-Testaufkommen profitiert haben könnte. Einzelne Analysten vermuten, dass die prognostizierten 200 Millionen Euro Test-Gesamtumsatz für das Gesamtjahr schon nach dem ersten Quartal Makulatur sein könnten.

>>> Donnerstag, 3. Februar 2022; 07:00 Uhr


8. Infineon-Zahlen werden vollkommen ungetrübt erwartet 

Selten lief es so prächtig für die Halbleiterbranche wie derzeit: Chiphersteller schwimmen weltweit auf einer alles umfassenden Digitalisierungswelle, die nachholende Nachfrage vor allem aus der Autobranche lässt sich nicht komplette bedienen. Das ist auch bei Infineon nicht anders. Analysten erwarten deshalb, dass der Konzern aus dem Umland von München seine Prognose für das erste Geschäftsquartal punktgenau erfüllen wird - mit 21 Prozent Marge und fast 16 Prozent Wachstum. Der scheidende Konzernchef Reinhard Ploss wird vor allem die Frage beantworten müssen, wie Infineon die Investitionen steuert, um seine Kapazitäten bestmöglich zu erweitern.

>>> Donnerstag, 3. Februar 2022; 07:30 Uhr


9. Bank of England dreht wieder an der Zinsschraube 

Die Bank of England (BoE) dürfte bei ihrer Sitzung erneut den Leitzins erhöhen, nachdem die Inflation auf den höchsten Stand seit fast 30 Jahren gestiegen ist. Ökonomen rechnen mit einer Anhebung um 25 Basispunkte auf 0,50 Prozent. Die Inflationsrate, die mit 5,4 Prozent weit über dem Zielwert der Notenbank von 2 Prozent liegt, setzt die geldpolitisch Verantwortlichen unter Druck, Maßnahmen zu ergreifen, um den Preisanstieg zu zügeln. Die Befürchtung einer steigenden Inflation veranlasste die BoE bereits im Dezember zu einer Zinserhöhung um 15 Basispunkte auf 0,25 Prozent. Ökonomen erwarten, dass die Verbraucherpreise in den kommenden Monaten weiter steigen werden, insbesondere ab April, wenn die Preise für Versorgungsleistungen nach der Revision der Energiepreisobergrenze durch die britische Regulierungsbehörde voraussichtlich stark ansteigen werden.

>>> Donnerstag, 3. Februar 2022; 13:00 Uhr


10. EZB-Rat lässt Geldpolitik unverändert - Lagarde vor delikater Kommunikationsaufgabe 

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte seine Geldpolitik unverändert lassen, doch trotzdem dürfte die Pressekonferenz mit EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht langweilig werden. Analysten erwarten, dass das geldpolitische Statement dem von Dezember stark ähneln wird. Allerdings: Je weniger Interessantes das Statement bietet, desto genauer hören Marktteilnehmer und Analysten bei Lagarde zu. Die dürfte einerseits versichern, dass die EZB die hohe Inflation nicht auf die leichte Schulter nimmt. Andererseits wird sie der Wahrnehmung entgegentreten, dass nach der Fed nun auch die EZB ihre Geldpolitik demnächst straffen wird.

>>> Donnerstag, 3. Februar 2022; Ergebnis: 13:45 Uhr, PK: 14:30 Uhr


11. Anhaltend hohe Nachfrage dürfte Amazon-Umsatz pushen, aber Gewinn belasten 

Das Weihnachtsquartal wird Amazon wieder einen Nachfrageschub beschert haben, obwohl in vielen Ländern Corona-Beschränkungen zurückgefahren wurden, was tendenziell den stationären Handel gestärkt haben dürfte. Doch Amazon hat kräftig investiert: mehr Mitarbeitende, bessere Lieferfähigkeit, breiteres Angebot. Das steigert den Umsatz (erwartet wird eine niedrige zweistellige Zuwachsrate), aber erhöht auch die Kosten spürbar. Hinzu kommen gestiegene Löhne und Frachtkosten sowie die Lieferkettenproblematik. Daher sind sich Analysten sicher, dass der Gewinn um mindestens zwei Drittel sinken wird.

>>> Donnerstag, 3. Februar 2022; 22:01 Uhr


12. Deutscher Auftragseingang steigt im Dezember leicht 

Die Lieferkettenprobleme der Industrie entspannen sich offenbar etwas. Produktion und Auftragseingang der deutschen Industrie zeigten sich in den ersten beiden Monaten des vierten Quartals erstaunlich robust. Allerdings könnte es bei den Aufträgen im Dezember nach dem starken Plus im November (3,7 Prozent) durchaus zu einem kleinen Rückschlag gekommen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten jedoch, dass der Auftragseingang gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen ist.

>>> Freitag, 4. Februar 2022; 08:00 Uhr


13. Erholung am US-Arbeitsmarkt geht weiter 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 28, 2022 09:32 ET (14:32 GMT)