Auf die Zurich Insurance Group kommen dieses Jahr wegen der Coronavirus-Pandemie nach ersten Schätzungen rund 750 Millionen Dollar an Kosten zu.

Im ersten Quartal schlugen bereits Zahlungen für Unfall- und Schadenversicherungen von 280 Millionen Dollar zu Buche, wie Europas fünftgrößter Versicherer am Donnerstag mitteilte. Zurich sei aber gut aufgestellt, die Krise zu meistern, erklärte Konzernchef Mario Greco. Der Konzern verfüge über eine hohe Liquidität und ein konservativ ausgerichtetes Anlageportfolio.

Keine Prognose wagte Zurich im Hinblick auf den Gewinn, zu dem die Schweizer nur zum Halbjahr und am Jahresende Angaben macht. Auch zu den Ende vorigen Jahres verabschiedeten Drei-Jahres-Zielen äußerte sich der Konzern nicht. "Die Schadenfälle in Zusammenhang mit dem Ausbruch von Covid-19 und die markanten Rückgänge an den Finanzmärkten gegen Ende des ersten Quartals werden wahrscheinlich die Gewinnzahlen des Jahres 2020 beeinflussen", erklärte Finanzchef George Quinn nur.

Verlässliche Schätzung dazu, welche Kosten der Versicherungsbranche durch die einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Erregers drohen, sind rar. Doch es dürfte teuer werden. Europas größter Versicherer Allianz kostet sie voraussichtlich eine Milliardensumme. Die beiden führenden Rückversicherer Münchener Rück und Swiss Re veranschlagen nur schon für abgesagte oder verschobene Veranstaltungen Milliarden- beziehungsweise hohe dreistellige Millionenbeträge.

PRÄMIENEINBRUCH IN DER LEBENSVERSICHERUNG WEGEN VIRUS-KRISE

In der größten Sparte Schaden- und Unfallversicherung steigerte Zurich die Prämieneinnahmen in den ersten drei Monaten um fünf Prozent auf 9,68 Milliarden Dollar. Bereinigt um Zukäufe und Veräußerungen sowie Wechselkurseffekte betrug das Plus sieben Prozent. Infolge von Winterstürmen in Europa und Wetterkapriolen in Nordamerika gab es überdurchschnittlich viele Naturkatastrophen- und Wetterschäden.

In der Lebensversicherung brachen die Einnahmen um 19 Prozent auf 958 Millionen Dollar ein, bereinigt betrug der Rückgang zehn Prozent. Insbesondere in der Region Asien-Pazifik und in Brasilien wirkte sich die Schließung von Vertriebskanälen negativ aus. Die Entwicklung spiegele zudem Rückgänge in einigen Märkten gegenüber dem guten Vorjahresquartal wieder.