BERLIN (dpa-AFX) - Trotz Corona-Pandemie ist die Zahl der Wildunfälle auf deutschen Straßen im vergangenen Jahr nur leicht zurückgegangen. Rund 272 000 Zusammenstöße von Autos mit Wildtieren haben die deutschen Autoversicherer im Jahr 2020 registriert, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Dienstag mitteilte. Demnach gab es im Jahr 2019 rund 295 000 Unfälle mit Wildschweinen, Rehen und anderen Wildtieren, 2018 waren es 268 000.

Ein Unfall kostete die Versicherer laut GDV im Jahr 2020 durchschnittlich über 3100 Euro, im Vorjahr waren es knapp 3000. Als Grund nannte der GDV höhere Preise für Karosserieteile, wie Kühlergrill, Kotflügel oder Motorhaube, die nach Wildunfällen häufig ausgetauscht werden müssten. Insgesamt zahlten die Autoversicherer für Wildunfälle im vergangenen Jahr rund 853 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 885 Millionen Euro.

Der GDV rief Autofahrer in den anstehenden Herbst- und Wintermonaten zur Vorsicht auf. Rein rechnerisch kollidiere alle zwei Minuten ein kaskoversichertes Auto mit einem Wildtier, teilte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach mit. Das Risiko sei in den Monaten April und Mai und von Oktober bis Dezember besonders hoch. "Gerade in den kommenden Wochen sollten Autofahrer also besonders vorsichtig sein", hieß es./fdu/DP/eas