FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem leichten Rücksetzer nach dem festen Mittwoch rechnen Marktteilnehmer an den europäischen Aktienmärkten am Donnerstag. Der DAX wird aktuell 0,6 Prozent schwächer gesehen. Ihn könnten jedoch überraschend gute Quartalszahlen der Schwergewichte Allianz, Telekom, Munich Re und Siemens stützen.
In Europa dürfte die Stimmung von den schwächeren US-Vorlagen zunächst gedrückt werden. Die US-Indizes drehten nach einem freundlichen Start im Verlauf ins Minus. Der US-Markt werde einsichtig, dass die Wachstumsaussichten für Technologie-Werte nicht in den Himmel wachsen, heißt es. In Nvidia und Broadcom ging es am Vorabend wieder um über 5 Prozent nach unten.
US-Renditen fallen nicht weiter
Dazu geht die Fantasie auf Stützungen der US-Notenbank aus dem Markt. Einige Marktteilnehmer hatten angesichts des Kurseinbruchs vom Freitagnachmittag und Montag mit Not-Zinssenkungen der Fed gerechnet. Ein großer Zinssschritt um 50 Basispunkte bei der kommenden September-Sitzung wurde zudem als selbstverständlich erachtet. Dies wird jedoch nun wieder realistisch gesehen, aktuell gehen nur noch 71 Prozent der Marktteilnehmer von solch einem Schritt aus. Die US-Renditen ziehen entsprechend wieder an: Sie rentieren nun wieder bei 3,91 Prozent, nachdem die Flucht in "sichere Häfen" sie am Montag auf 3,67 Prozent gedrückt hatte. Der Zinsanstieg belastet wiederum die Technologie-Werte.
Mehr als sonst im Fokus stehen am Nachmittag die wöchentlichen Erstanträge aus US-Arbeitslosenunterstützung. Eine Schwäche des Arbeitsmarkts würde Rezessionssorgen und Zinssenkungshoffnungen gleichermassen erhöhen.
Die Auflösung der "Carry Trades" über den japanischen Yen dürfte nun gelaufen sein. Vom Volumen geht JP Morgan aber davon aus, dass erst die Hälfte abgewickelt wurde. Das Zurückrudern der Bank of Japan bei Zinserhöhungen habe aber den Druck aus dem Markt genommen.
Starke Berichte von DAX-Titeln
Überraschend starke Ergebnisse kommen von den Schwergewichten aus dem DAX. Zur Allianz heißt es, die Zahlen seien durch die Bank besser als erwartet ausgefallen. Heraus rage einmal mehr die gute Combined Ratio im Schaden-Unfall-Geschäft von lediglich 93,5 Prozent. Zudem weitet der Finanzkonzern das Gesamtvolumen des Aktienrückkaufs auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro aus.
Noch überraschender sieht es bei der Munich Re aus. Bei den Schäden aus Naturkatastrophen habe der Markt "deutlich zu schwarz gemalt, heißt es im Handel. Dazu sei auch das Kapitalanlageergebnis viel besser als erwartet ausgefallen.
Mit steigenden Kursen rechnen Händler auch bei Deutsche Telekom. Die Zahlen lägen in der Breite leicht über den Erwartungen. Zudem seien T-Mobile US am Mittwoch auf neue Allzeithochs gestiegen, die Marktkapitalisierung der US-Tochter liege nun schon bei etwa 220 Milliarden US-Dollar, wovon die Hälfte der Deutschen Telekom zuzurechnen sei.
Auch die konjunkturempfindliche Siemens ist relativ gut durch die Wirtschaftsschwäche gekommen. Die Zahlen liegen überwiegend leicht über den Erwartungen. Trotz einiger Anpassungen in den Prognosen nach unten bleiben diese zudem innerhalb der bisherigen Spannen. Dies könnte den Markt beruhigen. Auch der Auftragseingang ist nicht ganz so deutlich gesunken wie von Analysten erwartet.
=== DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 17:41 Uhr % YTD EUR/USD 1,0937 +0,1% 1,0924 1,0928 -1,0% EUR/JPY 159,81 -0,3% 160,30 161,28 +2,7% EUR/CHF 0,9389 -0,3% 0,9417 0,9452 +1,2% EUR/GBP 0,8613 +0,1% 0,8606 0,8593 -0,7% USD/JPY 146,14 -0,4% 146,73 147,61 +3,7% GBP/USD 1,2698 +0,0% 1,2694 1,2719 -0,2% USD/CNH 7,1616 -0,1% 7,1711 7,1837 +0,5% Bitcoin BTC/USD 56.938,80 +2,7% 55.446,65 55.932,00 +30,8% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,20 75,23 -0,0% -0,03 +5,4% Brent/ICE 78,25 78,33 -0,1% -0,08 +3,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.393,15 2.382,86 +0,4% +10,29 +16,0% Silber (Spot) 26,84 26,60 +0,9% +0,24 +12,9% Platin (Spot) 925,40 924,50 +0,1% +0,90 -6,7% Kupfer-Future 3,95 3,95 0% 0 +0,3% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags ===
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August 08, 2024 02:08 ET (06:08 GMT)