--Transaktion belastet Allianz mit schätzungsweise ca. 0,4 Milliarden Euro

--Solvenzkapitalisierung und Liquiditätslage sind davon nicht betroffen

--Interholding ist Mutterkonzern von russischer Zetta Insurance

(NEU: Hintergrund)

Von Stefanie Haxel

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Allianz verkauft eine Mehrheitsbeteiligung an ihrem russischen Geschäft an den Mutterkonzern des russischen Konkurrenten Zetta Insurance, Interholding LLC. Die Transaktion werde sich mit schätzungsweise etwa 0,4 Milliarden Euro negativ auf die Gewinn- und Verlustrechnung der Allianz auswirken, teilte der DAX-Konzern mit. Grund dafür sei vor allem die Umgliederung bereits im Eigenkapital erfasster negativer Währungseffekte. Die Solvenzkapitalisierung und die Liquiditätslage der Allianz Gruppe werden davon nicht betroffen sein. Finanzielle Details zur Veräußerung nannte der deutsche Versicherer nicht.

Nach Abschluss der Transaktion wird die Allianz eine Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an dem fusionierten Unternehmen halten. Der zur Interholding gehörende Schaden- und Unfallversicherer Zetta Insurance verfügt den Angaben zufolge über mehr als 120 Verkaufsstellen in Russland mit über 6.500 Versicherungsagenten in mehr als 150 russischen Städten. Das Unternehmen, das neben kleinen und mittleren Unternehmen über 1 Million Kunden hat, unterhält Partnerschaften mit 350 Autohändlern und 30 Geschäftsbanken im Land.

Die Allianz SE hatte ihre Geschäfte in Russland nach der russischen Invasion in der Ukraine gestoppt. Es werde kein neues Versicherungsgeschäft mehr gezeichnet und das Engagement in dem Land werde "entschlossen" und "geordnet" abgebaut, sagte eine Konzernsprecherin Mitte März. Die Allianz tätige auch keine neuen Investitionen in Russland oder Weißrussland im Namen ihrer Versicherungsnehmer. Das Engagement des Konzerns in Russland und der Ukraine ist indes gering: es beläuft sich den Angaben vom März zufolge nur auf etwa 0,3 Prozent des Anlageportfolios der Gruppe von 808,5 Milliarden Euro.

Die Allianz-Aktie notiert aktuell 0,3 Prozent im Plus bei 195,24 Euro.

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June 03, 2022 03:57 ET (07:57 GMT)