BERLIN (Dow Jones)--Kurz vor dem Ablauf der Frist zur Abgabe einer Grundsteuererklärung am morgigen Dienstag fehlt den Finanzämtern noch knapp ein Drittel der Erklärungen. Nach Angaben einer Sprecherin des Bundesfinanzministeriums sind bis Sonntagabend um 24 Uhr lediglich 68,9 Prozent der Grundsteuererklärungen eingegangen. Steuerpflichtige müssen eine Erklärung abgeben, da im Rahmen der Grundsteuerreform bundesweit Millionen Grundstücke neu bewertet werden.

Laut Ministeriumssprecherin wurden bis einschließlich Sonntag bundesweit 59,8 Prozent der Grundsteuererklärungen elektronisch und 9,1 Prozent in Papierform eingereicht.

Die Abgabefrist bei der Grundsteuererklärung wurde im Oktober 2022 bereits um drei Monate auf Ende Januar 2023 verlängert. Für eine erneute Verlängerung sprach sich die Ministeriumssprecherin nicht aus und verwies lediglich auf solche Forderungen in der Öffentlichkeit. Eine erneute Fristverlängerung sei Sache der Bundesländer. Jeder Steuerpflichtige könne aber eine Fristverlängerung beim Finanzamt selber beantragen.

Zuvor hatte sich eine Verbände-Allianz aus dem Bund der Steuerzahler (BdSt), der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG), dem Deutschen Steuerberaterverband (DStV) und dem Eigentümerverband Haus & Grund in einer gemeinsamen Erklärung dafür ausgesprochen, die Grundsteuer-Reform vorerst auf Eis zu legen.

"Bescheide zur Feststellung des Grundsteuerwertes sollten unbedingt vorläufig erlassen werden", heißt es in dem Communiqué der Verbände, das der Bild-Zeitung vorliegt. "Denn schon jetzt sind etliche Einsprüche und Klagen anhängig, die sich - aufgrund verfassungsrechtlicher Bedenken - erneut gegen die Berechnungsmethoden der neuen Grundsteuer richteten", sagte Reiner Holznagel, Präsident des Bund der Steuerzahler, der Bild.

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DJG/aat/smh

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January 30, 2023 07:17 ET (12:17 GMT)