ROM (dpa-AFX) - In Italien ist die Lebenserwartung für das Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Landesweit sei der Wert um 1,2 Jahre im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, teilte die italienische Statistikbehörde Istat am Montag in Rom mit. Sie begründete dies mit dem Anstieg des Sterblichkeitsrisikos durch Covid-19. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag im Jahr 2020 damit bei 82 Jahren - die der Männer bei 79,7 Jahren und die der Frauen bei 84,4 Jahren.

Aus den Daten der Statistiker ging auch eine unterschiedliche Entwicklung der Lebenserwartung in den einzelnen Landesteilen hervor. Die Corona-Pandemie traf die Lombardei im Norden zu Beginn im Frühjahr 2020 besonders hart. Viele erinnern sich noch an die Bilder von Militärlastwagen, die Särge mit den Toten aus der Stadt schafften. In der Provinz Bergamo, Cremona und Lodi (Lauden) sank die Lebenserwartung der Männer laut Istat um 4,3 bis 4,5 Jahre, die der Frauen um 3,2 bis 2,9 Jahre.

Seit Pandemiebeginn sind in dem Mittelmeerland mit rund 60 Millionen Einwohnern nach Angaben des Gesundheitsministeriums rund 129 500 Menschen mit dem Coronavirus gestorben. Die Behörden verzeichneten bis heute mehr als 4,57 Millionen Corona-Infektionen. Zuletzt stabilisierte sich die Infektionslage laut Gesundheitsexperten etwas.

Italiens Regierung weitete zuletzt die Regelungen für Nachweise über eine Impfung, einen negativen Test oder eine Genesung von Covid-19 weiter aus. Wer innen im Restaurant essen oder ins Museum will, mit dem Fernzug oder einer Fähre zwischen zwei Regionen fahren will, braucht das digitale oder ausdruckbare Corona-Zertifikat. Auch das Schul- und Universitätspersonal braucht es, um zur Arbeit kommen zu dürfen. Medienberichten zufolge will die Regierung diese Regelung auch auf Angestellte in den Behörden ausweiten./jon/DP/ngu