NEW YORK (dpa-AFX) - Unter den Aktien der europäischen Mehrspartenversicherer bevorzugt die US-Investmentbank Goldman Sachs die Allianz . Der neu zuständige Analyst Johnny Vo sieht bei den Münchnern die stärkste Kapitaldecke und den höchsten Barmittelbestand unter den großen europäischen Versicherern.

Damit habe der Versicherungskonzern ausreichend Möglichkeiten, die Ertragsziele zu erreichen und genügend an die Anleger auszuschütten, selbst wenn die operative Entwicklung wider Erwarten nicht positiv verlaufen sollte, schrieb er in einer Branchenstudie vom Dienstag. Vo verwies in diesem Zusammenhang auf das jüngst angekündigte Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 3 Milliarden Euro.

Die üppige Liquidität eröffne der Allianz zudem die Möglichkeit, mit Hilfe von Übernahmen zu wachsen. So könnte die Assekuranz ohne weiteres einen Zukauf in der Größenordnung von bis zu 7 Milliarden Euro stemmen, ohne neue Schulden zu machen oder eine Kapitalerhöhung in Anspruch nehmen zu müssen, glaubt der Experte.

Vo traut der Allianz-Aktie mit 197 Euro einen Anstieg auf das höchste Niveau seit 2002 zu und sprach eine Kaufempfehlung für das Papier aus. Am Vortag waren die Anteilsscheine des Versicherers mit 174,60 Euro zeitweise auf den höchsten Stand seit Juli 2007 geklettert.

Die Aktien des Schweizer Wettbewerbers Zurich Insurance Group hält der Analyst wegen ihres Dividendenpotenzials ebenfalls für kaufenswert. Die Anteilsscheine der französischen Axa beurteilt er neutral. Bei der italienischen Generali sieht er hingegen Risiken für die operative Entwicklung und rät dazu, die Papiere zu verkaufen.

Bei Aktien mit der Einstufung "Buy" rechnet Goldman Sachs auf dem aktuellen Kursniveau sowie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Unternehmen aus der gleichen Branche mit einem hohen Renditepotenzial./edh/la/stb

Analysierendes Institut Goldman Sachs.