In der Europäischen Union lag die durchschnittliche Rente für Frauen über 65 Jahre im Jahr 2019 um 29,4 Prozent unter der Rente, die Männer derselben Altersgruppe erhielten. Das Gefälle reichte von 2 Prozent in Estland bis 44,2 Prozent in Luxemburg. In Japan und den USA sind die geschlechtsspezifischen Rentenunterschiede mit 47,4 Prozent bzw. 33,7 Prozent noch größer.

Eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen verringert zwar die Kluft, aber Frauen sind in der Teilzeitarbeit weiterhin überrepräsentiert. Im Jahr 2020 arbeiteten 28,3 Prozent aller erwerbstätigen Frauen in der EU in Teilzeit oder hatten befristete Verträge; bei den Männern waren es nur 6 Prozent. Die Niederlande melden die höchsten Zahlen: mehr als zwei Drittel aller erwerbstätigen Frauen und etwa ein Fünftel aller erwerbstätigen Männer arbeiten in Teilzeit. Dies ist insofern von Bedeutung, als Teilzeitbeschäftigte oder Beschäftigte, deren Löhne unter bestimmten Einkommensgrenzen liegen, häufig nicht in die betriebliche Altersversorgung einbezogen werden.

Kombiniert man diese weit verbreitete Teilzeitarbeit mit den anhaltenden Einkommensunterschieden, mit der Tatsache, dass es meist Frauen sind, die ihre berufliche Laufbahn wegen der Kindererziehung unterbrechen, und mit dem geschlechtsspezifischen Unterschied in der Finanzkompetenz, auf den die jüngste Allianz-Studie hinweist, dann wird das ausgeprägte Gefälle bei den Renteneinkommen in den meisten europäischen Ländern wohl vorerst bestehen bleiben.

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