Berlin (Reuters) - Die Allianz trennt sich von der Mehrheit an ihrem Geschäft in Russland.

Die Sparte geht an die Interholding, zu der bereits der russischen Schaden- und Unfallversicherers Zetta Insurance gehört, teilte der Münchener Versicherer am Freitag mit. Ziel der Vereinbarung sei es, die Kontinuität für Kunden und Mitarbeiter zu gewährleisten. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Allerdings entstehe durch den Verkauf eine Belastung von rund 400 Millionen Euro. Mit dem Abschluss des Geschäfts sei noch im Jahresverlauf zu rechnen.

Der Versicherer hatte nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine bereits sein Neugeschäft in Russland gestoppt. 2021 steuerte Russland rund 0,17 Prozent zu den Prämieneinnahmen bei; in der Vermögensverwaltung waren es gut drei Prozent. Im Mai hatte Finanzvorstand Giulio Terzariol gesagt, die Wahrscheinlichkeit für einen kompletten Rückzug sei sehr hoch. Die jetzt mit Interholding erzielte Vereinbarung sieht allerdings vor, dass die Münchner einen Anteil von 49,9 Prozent behalten. Die Zustimmung der Aufsichtsbehörden steht noch aus.

Zuletzt haben sich eine Reihe von Unternehmen aus Russland zurückgezogen. So verkaufte der Rivale Zurich Insurance sein Russland-Geschäft an elf Mitarbeiter. Talanx hatte bereits Ende Dezember ihre russische Lebensversicherungs-Tochter CiV Life an die Sovcombank abgegeben.

(Bericht von Tom Sims und Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)