NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street setzt zu Wochenbeginn ihre Aufwärtstendenz fort. Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,4 Prozent auf 33.757 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,5 Prozent zu und der Nasdaq-Composite klettert um 0,9 Prozent. Nachlassende Zinsängste hatten am Freitag die Kurse angeschoben. Zwar wurden am US-Arbeitsmarkt bei einer gesunkenen Arbeitslosenquote mehr Stellen geschaffen als prognostiziert, der Stellenaufbau war allerdings der geringste seit zwei Jahren. Dazu kamen geringer als befürchtet gestiegene Stundenlöhne. Die nachlassenden Zinsängste wurden vor allem durch schwache Daten zu den Auftragseingängen der US-Industrie und einem ebenso mauen ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor gestützt. Dies verstärkte die Hoffnung, die US-Notenbank werde das Zinserhöhungstempo drosseln, was eine Rezession vermeiden könnte.

"Die Fed will die US-Wirtschaft nicht zum Spaß in eine Rezession treiben, sie möchte den Arbeitsmarkt angespannter sehen, weil dies theoretisch helfen sollte, die Inflation zu lindern. Aber wenn der Inflationsdruck mit geringen negativen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze nachlässt, nennen wir das ein Goldilock-Szenario", sagt Ipek Ozkardeskaya, Senior Analyst bei der Swissquote Bank.

Wichtige US-Daten stehen nicht auf der Agenda. Mit den US-Verbraucherpreisen für Dezember werden erst am Donnerstag wieder wichtige Daten veröffentlicht. Am Freitag läuten zudem JP Morgan, Wells Fargo, Bank of America und Citigroup mit den Ergebnissen für das vierte Quartal die Berichtssaison ein.


   Dollar gibt weiter nach - Ölpreise steigen kräftig 

Der Dollar gibt weiter nach, der Dollar-Index verliert 0,5 Prozent. Nachdem zunächst die US-Arbeitsmarktdaten überwiegend positiv für den Dollar gewirkt hätten, weil sie Spekulationen über stärkere Zinserhöhungen genährt hätten, habe dann insbesondere der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe die Dollar-Party verhagelt, so Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Selbst wenn eine konjunkturelle Abschwächung den Arbeitsmarkt nicht oder nur sehr wenig treffen sollte, bleibe die Frage, wie die Fed in solch einem Umfeld agieren werde. Der Euro steigt im Gegenzug über die Marke von 1,07 Dollar.

Am Ölmarkt erholen sich die Notierungen für Brent und WTI nach den kräftigen Abgaben der Vorwoche um bis zu 2,4 Prozent. Hintergrund ist, dass China im Rahmen seiner neuen Covid-19-Politik zum ersten Mal seit drei Jahren seine Grenzen für den Reiseverkehr geöffnet hat. Auch die Hoffnung auf weniger aggressive Zinserhöhungen seitens der Fed und ein etwas schwächerer Dollar stützen. Eine Verlangsamung der Zinserhöhungen wäre eine gute Nachricht für das Wachstum, würde die Energie-Nachfrage ankurbeln und die Dollar-Aufwertung stoppen, heißt es.

Die Renditen am US-Anleihemarkt erholen sich leicht von dem Einbruch am Freitag. Die Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen hatte hier für kräftige Abgaben gesorgt.

Der Goldpreis baut sein Plus vom Freitag noch etwas aus. Die Feinunze verteuert sich um 0,5 Prozent auf 1.875 Dollar. Hier stützen der weiter nachgebende Dollar und die Hoffnung auf ein geringes Tempo bei den Zinserhöhungen durch die US-Notenbank.


   Alibaba legen kräftig zu - Aktien von Kaufhausbetreibern fallen 

Alibaba gewinnen 2,9 Prozent. Der bei der KP in Ungnade gefallene Gründer der chinesischen Ant Group, Jack Ma, gibt die Kontrolle über den Finanzdienstleister ab. Damit rücken Pläne über einen möglichen Börsengang wieder in den Blick, denn die Behörden hatten einen bereits von Ma geplanten Börsengang in der Vergangenheit verhindert. Die Handelsplattform Alibaba hält an der Ant Group 33 Prozent und wäre somit großer Nutznießer eines Börsengangs von Ant.

Nach einer Umsatzwarnung des Kaufhausbetreiber Macy's stehen dessen Aktien sowie die von Wettbewerbern unter Druck. Macy's meldete holprige Erlöskennziffern für die vergangenen Feiertage und stellte auf deren Basis Umsätze am unteren Rand der Prognosespanne für das Schlussquartal 2022 in Aussicht. Macy's büßen 7,7 Prozent ein. PVH, Kohl's und Nordstrom verlieren im Gefolge bis zu 4,5 Prozent.

Die Aktie von Cincor Pharma haussiert um 136 Prozent. Astrazeneca erwirbt das biopharmazeutische Unternehmen. Die Transaktion hat laut Mitteilung einen Wert bis zu 1,8 Milliarden US-Dollar, wenn man den Kaufpreis von rund 1,3 Milliarden Dollar und die maximal möglichen Zahlungen addiert.

Curevac steigen um weitere 24 Prozent auf 10,24 Dollar, nachdem es bereits am Freitag von 6,39 auf 8,26 Dollar nach oben gegangen war. Auslöser war die Vorlage positiver Studiendaten zu einer Impfung gegen Virusgrippe und Covid-19. Als weiterer Treiber kommt hinzu, dass Jefferies die Aktie von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel zugleich von 9 auf 21 Dollar massiv erhöht hat.

Lululemon Athletica fallen um 11,2 Prozent. Der Einzelhändler für Freizeitbekleidung hat die Margenprognose für das vierte Quartal gesenkt. Allerdings wurde die Nettoumsatzprognose angehoben.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.757,02        +0,4%        126,41          +1,8% 
S&P-500              3.914,93        +0,5%         19,85          +2,0% 
Nasdaq-Comp.        10.667,25        +0,9%         97,96          +1,9% 
Nasdaq-100          11.140,79        +0,9%        100,43          +1,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,25         -2,9          4,28          -17,1 
5 Jahre                  3,70         +0,3          3,70          -29,5 
7 Jahre                  3,64         +0,5          3,64          -32,7 
10 Jahre                 3,58         +1,9          3,56          -30,0 
30 Jahre                 3,72         +3,8          3,69          -24,6 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 8.23 Uhr  Fr, 17:22 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,0714        +0,7%        1,0677         1,0608  +0,1% 
EUR/JPY                141,46        +0,6%        140,80         140,46  +0,8% 
EUR/CHF                0,9862        -0,1%        0,9879         0,9870  -0,4% 
EUR/GBP                0,8806        +0,1%        0,8789         0,8804  -0,5% 
USD/JPY                132,00        -0,1%        131,84         132,41  +0,7% 
GBP/USD                1,2165        +0,6%        1,2144         1,2050  +0,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,7857        -0,6%        6,7862         6,8432  -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             17.235,65        +1,6%     17.197,93      16.805,06  +3,8% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               75,54        73,77         +2,4%          +1,77  -5,9% 
Brent/ICE               80,48        78,57         +2,4%          +1,91  -6,4% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               71,53        69,53         +2,9%          +1,99  -5,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          1.875,18     1.865,90         +0,5%          +9,28  +2,8% 
Silber (Spot)           23,90        23,82         +0,3%          +0,08  -0,3% 
Platin (Spot)        1.092,20     1.093,90         -0,2%          -1,70  +2,3% 
Kupfer-Future            4,00         3,91         +2,3%          +0,09  +5,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 09, 2023 09:51 ET (14:51 GMT)