NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Gewinnen am Freitag hat die Wall Street zu Wochenbeginn uneinheitlich geschlossen. Die Börsen kamen im Verlauf von zum Teil deutlichen Aufschlägen immer weiter zurück.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,3 Prozent tiefer bei 33.518 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,1 Prozent nach unten. Der Nasdaq-Composite notierte 0,6 Prozent fester. Dabei gab es insgesamt 1.947 (Freitag: 2.717) Kursgewinner und 1.169 (433) -verlierer. Unverändert schlossen 88 (93) Titel.

Nachlassende Zinssorgen und die Hoffnung auf eine weiche Landung der US-Wirtschaft hatten die Kurse zuletzt angeschoben. Zwar wurden am US-Arbeitsmarkt bei einer gesunkenen Arbeitslosenquote mehr Stellen geschaffen als prognostiziert, der Stellenaufbau war allerdings der geringste seit zwei Jahren. Dazu kamen geringer als befürchtet gestiegene Stundenlöhne. Die nachlassenden Zinsängste wurden vor allem durch schwache Daten zu den Auftragseingängen der US-Industrie und einem ebenso mauen ISM-Index für den US-Dienstleistungssektor gestützt. Dies hatte die Hoffnung verstärkt, die US-Notenbank werde das Zinserhöhungstempo drosseln, was ein Abgleiten der Wirtschaft in eine Rezession vermeiden könnte.

"Die Fed will die US-Wirtschaft nicht zum Spaß in eine Rezession treiben, sie möchte den Arbeitsmarkt angespannter sehen, weil dies theoretisch helfen sollte, die Inflation zu lindern", sagte Ipek Ozkardeskaya, Senior Analyst bei der Swissquote Bank.

Mit den US-Verbraucherpreisen für Dezember werden erst am Donnerstag wieder wichtige Daten veröffentlicht.


   Dollar gibt weiter nach - Ölpreise steigen 

Der Dollar gab weiter nach, der Dollar-Index verlor 0,7 Prozent. Nachdem zunächst die US-Arbeitsmarktdaten überwiegend positiv für den Dollar gewirkt hätten, weil sie Spekulationen über stärkere Zinserhöhungen genährt hätten, habe dann insbesondere der ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe die Dollar-Party verhagelt, so Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Selbst wenn eine konjunkturelle Abschwächung den Arbeitsmarkt nicht oder nur sehr wenig treffen sollte, bleibe die Frage, wie die Fed in solch einem Umfeld agieren werde.

Am Ölmarkt erholten sich die Notierungen für Brent und WTI nach den kräftigen Abgaben der Vorwoche um jeweils 1,4 Prozent. Hintergrund war, dass China im Rahmen seiner neuen Covid-19-Politik zum ersten Mal seit drei Jahren seine Grenzen für den Reiseverkehr geöffnet hat. Auch die Hoffnung auf weniger aggressive Zinserhöhungen seitens der Fed und ein schwächerer Dollar stützten.

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach dem Einbruch am Freitag erneut etwas nach. Eine zwischenzeitliche Erholung konnte nicht behauptet werden. Die Spekulation auf weniger stark steigende Zinsen sorgte hier weiter für Abgaben. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um 3,2 Basispunkte auf 3,53 Prozent nach unten.

Der Goldpreis baute sein Plus vom Freitag leicht aus. Die Feinunze verteuerte sich um 0,3 Prozent. Hier stützten der weiter nachgebende Dollar und die sinkenden Renditen.


   Alibaba gesucht - Aktien von Kaufhausbetreibern fallen 

Alibaba gewannen 3,2 Prozent. Der bei der KP in Ungnade gefallene Gründer der chinesischen Ant Group, Jack Ma, gibt die Kontrolle über den Finanzdienstleister ab. Damit rücken Pläne über einen möglichen Börsengang der Ant Group wieder in den Blick, denn die Behörden hatten einen bereits von Ma geplanten Börsengang in der Vergangenheit verhindert. Die Handelsplattform Alibaba hält an der Ant Group 33 Prozent und wäre somit großer Nutznießer eines Börsengangs.

Goldman Sachs (+1,4%) könnte diese Woche eine der größten Runden an Stellenstreichungen in der Firmengeschichte lancieren. Mehr als 3.000 Stellen sollen wegfallen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag. Ein Sprecher des Unternehmens lehnte eine Stellungnahme ab.

Nach einer Umsatzwarnung des Kaufhausbetreiber Macy's standen dessen Aktien sowie die von Wettbewerbern unter Druck. Macy's meldete holprige Erlöskennziffern für die vergangenen Feiertage und stellte auf deren Basis Umsätze am unteren Rand der Prognosespanne für das Schlussquartal 2022 in Aussicht. Macy's büßten 7,7 Prozent ein. Kohl's und Nordstrom verloren im Gefolge 3,4 bzw. 1,6 Prozent.

Die Aktie von Cincor Pharma haussierten um 144 Prozent. Astrazeneca erwirbt das biopharmazeutische Unternehmen. Die Transaktion hat laut Mitteilung einen Wert bis zu 1,8 Milliarden Dollar.

Lululemon Athletica fielen um 9,3 Prozent. Der Einzelhändler für Freizeitbekleidung hat die Margenprognose für das vierte Quartal gesenkt. Allerdings wurde die Nettoumsatzprognose angehoben.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.517,95        -0,3%       -112,66          +1,1% 
S&P-500              3.892,10        -0,1%         -2,98          +1,4% 
Nasdaq-Comp.        10.635,65        +0,6%         66,36          +1,6% 
Nasdaq-100          11.108,45        +0,6%         68,09          +1,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,21         -7,1          4,28          -21,2 
5 Jahre                  3,67         -3,5          3,70          -33,3 
7 Jahre                  3,60         -4,1          3,64          -37,2 
10 Jahre                 3,53         -3,2          3,56          -35,2 
30 Jahre                 3,66         -2,2          3,69          -30,6 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 8.23 Uhr  Fr, 17:22 Uhr  % YTD 
EUR/USD                1,0735        +0,9%        1,0677         1,0608  +0,3% 
EUR/JPY                141,49        +0,6%        140,80         140,46  +0,8% 
EUR/CHF                0,9889        +0,1%        0,9879         0,9870  -0,1% 
EUR/GBP                0,8813        +0,1%        0,8789         0,8804  -0,4% 
USD/JPY                131,83        -0,2%        131,84         132,41  +0,5% 
GBP/USD                1,2180        +0,7%        1,2144         1,2050  +0,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,7829        -0,7%        6,7862         6,8432  -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             17.200,97        +1,4%     17.197,93      16.805,06  +3,6% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex               74,81        73,77         +1,4%          +1,04  -6,8% 
Brent/ICE               79,69        78,57         +1,4%          +1,12  -7,3% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               74,80        69,53         +7,6%          +5,27  -5,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)          1.870,68     1.865,90         +0,3%          +4,78  +2,6% 
Silber (Spot)           23,61        23,82         -0,9%          -0,21  -1,5% 
Platin (Spot)        1.081,20     1.093,90         -1,2%         -12,70  +1,2% 
Kupfer-Future            4,01         3,91         +2,4%          +0,10  +5,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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January 09, 2023 16:12 ET (21:12 GMT)