An den US-Börsen zeichnet sich zum Start in die neue Woche eine freundliche Tendenz ab. Mit Blick auf den Ukrainekrieg setzen Anleger darauf, dass weitere Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine Fortschritte bringen. Indessen hat Russland seine Angriffe über das Wochenende und auch am Montag unvermindert fortgesetzt. Im Blick stehen daher auch Gespräche zwischen Vertretern der USA und Chinas in der italienischen Hauptstadt Rom, nachdem Russland China angeblich um militärische Ausrüstung gebeten hat.

Neben der politischen Großwetterlage blicken die Anleger auch schon auf die US-Notenbanksitzung, deren Ergebnis am Mittwoch bekannt gegeben wird. Am Markt wird weithin erwartet, dass die Fed dann erstmals seit 2018 die Zinsen erhöhen wird. Ein Zinsschritt um 25 Basispunkte gilt nach Auffassung von Marktbeobachtern als eingepreist. Trotz all des Lärms sei eine Erhöhung um 50 Basispunkte wohl vom Tisch, vermutet Jeffrey Halley, Analyst bei Oanda. Nicht auszuschließen sei hingegen, dass die Fed bei ihren Zinserhöhunge das Tempo steigere, um die Inflation zu bekämpfen, die so hoch ist wie zuletzt vor 40 Jahren.

Nicht zuletzt rückt auch das Thema Corona wieder in den Vordergrund, nachdem in China wegen steigender Fallzahlen in einigen Städten neue Lockdowns angeordnet wurden. Betroffen ist auch die Hafenstadt Shenzhen. Sollte der dortige Hafen wegen der Pandemie erneut geschlossen werden, droht eine Verschärfung der Lieferkettenprobleme, wie Analyst Halley anmerkt.

Sichere Häfen sind mit der Aussicht auf steigende Aktienkurse nicht gefragt. Der Dollar gibt auf breiter Front nach, ebenso der Yen. Der Dollar-Index sinkt um 0,2 Prozent.

Die Ölpreise kommen deutlich zurück. Hier belaste die Nachricht von Werksschließungen in China aufgrund der dortigen Pandemiewelle, heißt es.

An der Börse stehen Aktien chinesischer Unternehmen unter Druck. Alibaba fallen im vorbörslichen Handel um 4,7 Prozent, Bilibili um 9,7 Prozent, JD.com um 5,1 Prozent, Pinduoduo um 7,8 Prozent und Xpeng um 7,4 Prozent. Neben den jüngsten Lockdowns in China belastet weiter die Drohung der US-Behörden, die Börsennotierung chinesischer Unternehmen in den USA zu beenden, sollten diese sich nicht an die dort geltenden Rechnungslegungsvorschriften halten.

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March 14, 2022 07:29 ET (11:29 GMT)