"Bei den Instituten, bei denen die Sparkassen 100 Prozent der Anteile haben, müssen die Gremien verbindlich erklären: 'Wir wollen dabei sein und wir wollen aktiv die Konsolidierung der Landesbankenlandschaft mitgestalten'", sagte Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz. Sowohl die Fondsgesellschaft Deka als auch der Immobilienfinanzierer BerlinHyp befinden sich im alleinigen Besitz der Sparkassen. Wenn man das Vorhaben umsetzen wolle, sollten diese Institute an einem Zusammenschluss teilnehmen "und zwar nicht als krönender Abschluss, sondern zum Start als initiale Charmeoffensive", forderte Grüntker. Zuerst müsse man aber die Frage des Geschäftsmodells klären. Hier sei noch keine Antwort gefunden.

Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis trommelt seit Monaten für ein von ihm als "Sparkassen-Zentralbank" bezeichnetes Spitzeninstitut im alleinigen Besitz der Sparkassen. Momentan gibt es mit der BayernLB, der LBBW, der Helaba, der NordLB und der SaarLB noch fünf Landesbanken in Deutschland. Während die Helaba sich mehrheitlich im Besitz der Sparkassen befindet, hält bei der BayernLB der Freistaat Bayern drei Viertel der Anteile. Auch bei der LBBW sind die Sparkassen in der Minderheit, das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart halten zusammen rund 60 Prozent an der größten deutschen Landesbank. Bei den Mehrheitseigentümern der BayernLB und der LBBW stößt die Idee einer "Sparkassen-Zentralbank" bislang auf wenig Gegenliebe.

Auch ohne ein Spitzeninstitut weiten die Sparkassen und Landesbanken ihre Zusammenarbeit aus. In der Außenhandelsfinanzierung loten sie aus, inwieweit sie ihre Kräfte im Vertrieb und bei der Abwicklung der Geschäfte bündeln können. Die Helaba gehe davon aus, im Laufe des Jahres wesentliche Teile eines Konzepts auszuarbeiten, sagte Helaba-Vizechef Thomas Groß.

Angesichts der niedrigen Zinsen und des steigenden Regulierungsaufwands ist auch bei Sparkassen und Landesbanken der Druck groß. Die Helaba schaffte es aber 2018, nach einem jahrelangen Gewinnrückgang ihr Ergebnis nahezu stabil gehalten. 2018 sank das Ergebnis vor Steuern um 0,9 Prozent auf 443 Millionen Euro. Unter dem Strich stieg der Gewinn wegen niedrigerer Steuern um rund neun Prozent auf 278 Millionen Euro.

Auch nach dem Kauf der Dexia Kommunalbank und von Teilen der DVB Bank im vergangenen Jahr schaut sich die Helaba nach Gelegenheiten um. "In unseren Kerngeschäftsfeldern verfügen wir über eine starke Marktposition und wollen - wie im Jahr 2018 - Wachstumschancen nutzen", sagte Grüntker. Gleichzeitig solle die Landesbank effizienter werden, um die Belastungen aus den niedrigen Zinsen und dem steigenden Regulierungsaufwand abfedern zu können. "Insgesamt erwarten wir ein Ergebnis auf Vorjahresniveau", sagte Grüntker zum Ausblick für 2019.