Genf (awp) - Der Augenheilkunde-Spezialist Alcon publiziert am Montag, 13. Mai, nachbörslich die Zahlen zum ersten Quartal 2024. Insgesamt sieben Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

(in Mio USD)                 AWP-Konsens          Q1 2023

Umsatz                           2481               2333      
Op. Marge (in %)                 13,2               11,5 
Op. Kernmarge (in %)             20,4               20,6  
Diluted EPS                      0,43               0,35  
Core EPS                         0,73               0,70

FOKUS: Analysten erwarten, dass beide Divisionen von Alcon im ersten Quartal ein deutliches Wachstum verzeichnen, wobei Vision Care (primär Kontaktlinsen) - mit ungefähr 45 Prozent Umsatzanteil die kleinere Division - noch etwas stärker abgeschnitten haben dürfte als Surgical (Augenchirurgie). Da die Vergleichsbasis des letzten Jahres recht hoch sei, dürfte der Umsatz im Gesamtjahr allerdings etwas weniger stark wachsen als 2023, heisst es. Damals hatte die Gruppe ein Wachstum von 8,2 Prozent ausgewiesen.

Für die gesamte Gruppe gehen die Analysten von einem Umsatzwachstum von gut 6 Prozent und damit über dem Markt aus. Bei der Kernmarge ist man sich uneinig: Während manche auf Kostendisziplin und gute operative Entwicklung hinweisen und eine Erhöhung der operativen Kernmarge voraussagen, gehen andere davon aus, dass diese Kennzahl tiefer ausfallen dürfte als im Jahr davor (Q1 2023: 20,6%). Finanzchef Tim Stonesifer hatte allerdings im Februar noch erklärt, dass höhere Materialkosten die Kernmarge im ersten Semester noch etwas belasten würden.

Die Nachfrage nach Implantaten war in den USA 2023 derweil schwach. Darum dürften sich die Analysten unter anderem dafür interessieren, wie sich das Implantate-Geschäft der Alcon-Sparte Surgical in der weltgrössten Volkswirtschaft entwickelt.

ZIELE: Alcon erwartet für das Gesamtjahr einen Umsatz zwischen 9,9 und 10,1 Milliarden US-Dollar und ein organisches Plus von 6 bis 8 Prozent. Die Kern-EBITDA-Marge soll bei 20,5 bis 21,5 Prozent zu liegen kommen. Die Analystenzunft geht davon aus, dass Alcon diesen Ausblick bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen bestätigen dürfte.

Bis 2027 will der Konzern einen Umsatz von 12 Milliarden US-Dollar erreichen, wie Firmenchef David Endicott kürzlich in einem Interview mit AWP bestätigte.

PRO MEMORIA: Alcon hat einen neuen Chief Medical Officer. Der Professor für Augenheilkunde Terry Kim stiess im April zum Unternehmen, wie Alcon im März mitgeteilt hatte. Sein Vorgänger Stephen Lane wurde pensioniert.

Nächstes Jahr will das Unternehmen den Produktkandidaten AR15512 gegen trockene Augen auf den Markt bringen. Noch Mitte dieses Monats soll der Zulassungsantrag bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA eingereicht werden, sagte Firmenchef Endicott. Bis Ende Jahr sollen zudem neue Daten dazu veröffentlicht werden. Umsätze in nennenswertem Umfang sollen dann ab Anfang 2026 damit erzielt werden.

AKTIENKURS: Alcon haben im bisherigen Jahresverlauf (Stand: Freitagvormittag) gut 12 Prozent zugelegt auf 73,56 Franken und damit den Gesamtmarkt gemessen am SMI deutlich übertroffen. Von den Höchstwerten bei 77,60 Franken, die die Aktie im März erreicht hatte, haben sie sich inzwischen aber wieder entfernt.

ab/jl/tv