Genf (awp) - Auch der Schweizer Augenheilkunde-Konzern Alcon bekommt die Auswirkungen des Coronavirus zu spüren. Nachdem der Konzern vor kurzem seinen Ausblick für 2020 kassiert und die Dividende für 2019 gestrichen hat, möchte er nun den Fokus auf den Schutz seiner Mitarbeiter legen.

Die Sicherheit der Angestellten geniesse im Moment höchste Priorität, sagte ein Sprecher des Konzerns am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Die ehemalige Novartis-Tochter habe daher an ihren Standorten teilweise obligatorische Temperaturmessungen für Mitarbeiter eingeführt. So solle verhindert werden, dass diese krank zur Arbeit erscheinen und das Coronavirus auf andere Personen übertragen.

"In Fällen, in denen keine Thermometer zur Verfügung stehen, werden die Mitarbeitenden gebeten, ihre Temperatur und die ihrer Familienangehörigen selbst zu überwachen", führte der Sprecher weiter aus. Daneben sei sein Konzern dabei, die Reinigungs- und Desinfektionspraktiken im Einklang mit den Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weiter auszubauen sowie zusätzliche Schutzausrüstung für das Personal anzuschaffen.

Ausserdem ermutige Alcon die Angestellten, wenn immer möglich, von zu Hause aus zu arbeiten. Die Anzahl derjenigen Mitarbeiter, die sich noch in den Büros und Fertigungsstätten aufhalten würden, sei begrenzt worden. Schliesslich würden die Vertriebsteams auf die meisten ihrer persönlichen Besuche bei den Kunden verzichten.

Dividendenaussetzung soll Liquidität erhalten

Weiter äusserte sich der Sprecher zur Dividendenaussetzung für 2019. Unter den gegenwärtigen Marktbedingungen sei der Verwaltungsrat der Ansicht, dass es im besten Interesse von Alcon sei, das erstmalige Auszahlen einer Dividende auf 2021 zu verschieben. Der Schritt sei ein Teil der Bemühungen des Unternehmens, die Liquidität zu erhalten.

Die ursprünglich vorgeschlagene Dividende von 19 Rappen pro Aktie hätte einer Gesamtdividendenzahlung von ungefähr etwa 94 Millionen entsprochen, so der Sprecher weiter. Derzeit sei den Aktionären wie auch den Mitarbeitern und Kunden aber bestmöglich gedient, wenn man sich erst einmal darauf fokussiere, gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

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