Zürich (awp) - Der CEO von Alcon, David Endicott, ist davon überzeugt, die mittelfristigen Ziele zu erreichen. Doch bitte er seine Investoren auch um etwas Geduld, was ihre Erwartungen anbelangt. Inwiefern das Coronavirus sein Geschäft beeinflusst, darüber möchte er nächste Woche bei der Zahlenpräsentation Auskunft geben, wie er im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (Samstagsausgabe vom 22.2.2020) sagte.

In China verbuche Alcon konkret weniger als 5 Prozent des Umsatzes, der Markt sei aber ein bedeutender Wachstumsträger, betonte Endicott. "Wir sind froh, in China wenig von lokalen Teilelieferanten abhängig zu sein", sagte der Manager. Genaueres könne er aber erst Mitte nächster Woche sagen.

Insgesamt sei der Spin-off vom ehemaligen Mutterkonzern Novartis gut über die Bühne gegangen. Doch waren die Kosten höher als erwartet. "Die Kosten der Abtrennung waren noch von Novartis kalkuliert worden. Dabei wurden nicht nur ein paar Faktoren unterschätzt, sondern auch Annahmen getroffen, die wir zum Besseren geändert haben", betonte Endicott.

Alcon gefällt die Unabhängigkeit

Dabei sei für ihn trotzdem ganz klar: In seiner neuen Unabhängigkeit fühle sich Alcon wohl. Nun könne das Unternehmen selbstständig entscheiden, wo man wie viel Kapital einsetze. Novartis hingegen habe Entscheide gefällt, die mehr im Interesse des Gesamtkonzerns gewesen seien.

Ebenfalls äusserte er sich zum neuen Produkt Panoptix von Alcon. Dieses sei vom Markt gut aufgenommen worden. "Unsere grossen Hoffnungen haben sich bestätigt." Mit Blick nach vorne fordert er nun etwas Geduld von den Investoren. "Wir versuchen den Investoren klarzumachen, dass sie uns 18 bis 24 Monate Zeit geben sollten, in denen wir in langfristiges Wachstum investieren."

Ende 2018 habe man den Alcon-Fünfjahresplan kommuniziert, etwa 5 Prozent pro Jahr zu wachsen und die operative Kernmarge auf ein niedriges bis mittleres 20 Prozent-Niveau zu steigern. "Die Gewissheit, diese Ziele zu erreichen, ist gestiegen", sagte der Manager.

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