NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem kleinen Rücksetzer vom Vortag zeigen sich die US-Börsen am Freitag gut behauptet. Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Startglocke 0,1 Prozent auf 35.024 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,3 Prozent zu und die Nasdaq-Indizes um 0,5 Prozent, nachdem sie am Donnerstag auch am stärksten nachgegeben hatten.

Unterstützung kommt von den US-Einzelhandelsumsätzen. Sie im Juni wider Erwarten gestiegen. Das lindert zunächst Befürchtungen, dass der für die US-Wirtschaft so wichtige private Konsum schwächeln könnte. Nun warten die Akteure noch auf den Index des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan im Juli, der eine halbe Stunde nach Börsenstart folgt. Daneben werden noch die Lagerbestände aus dem Mai veröffentlicht.

Unabhängig von den Daten sehen Beobachter den Aktienmarkt nach wie vor unterstützt von der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank. "Die Fed ist immer noch sehr geduldig", sagt Salman Baig, Multiasset-Investment-Manager bei Unigestio. Fed-Chef Jerome Powell habe erneut klar gemacht, dass die Geldpolitik noch eine ganze Weile akkommodierend bleiben werde, so Baig mit Blick auf die Aussagen Powells vor den zuständigen Ausschüssen von Repräsentantenhaus und Senat am Mittwoch und Donnerstag.


   Alcoa überzeugt mit Zahlen und Ausblick 

Quartalsausweise gibt es von Alcoa (+3,0%). Der Aluminiumkonzern verzeichnete dank kräftig gestiegener Aluminiumpreise im zweiten Quartal ein Rekordergebnis und zeigte sich auch für das übrige Jahr zuversichtlich.

Mutmaßliche Übernahmepläne von Intel (+0,9%) kommen gut an. Aus informierten Kreisen verlautete, Intel erwäge den Kauf des US-Auftragsfertigers Globalfoundries für rund 30 Milliarden Dollar, um seine Produktionskapazitäten zu erweitern.

Moderna (+7,3%) profitieren vom bevorstehenden Aufstieg in den S&P-500. Die Aktien des für seinen Covid-19-Impfstoff bekannten Biopharmazieunternehmens werden mit Handelsbeginn am Mittwoch in den Index aufgenommen und dort Alexion Pharmaceuticals ersetzen, die wegen der bevorstehenden Übernahme durch Astrazeneca aus dem S&P-500 ausscheiden. Schon am Vortag hatten Moderna sehr fest im Markt gelegen.

Die ADR des erst seit kurzem börsennotierten chinesischen Fahrdienstvermittlers Didi Global fallen um 3,4 Prozent. Die chinesischen Sicherheitsbehörden haben die Büros des Unternehmens am Freitag durchsucht, angeblich um dessen Cybersicherheit zu überprüfen.


   Ölpreise und Anleiherenditen leicht erholt 

Am Devisenmarkt tut sich wenig. Der Dollarindex tendiert kaum verändert. Der Euro pendelt um die Marke von 1,18 Dollar. ING sieht nicht mehr viel Potenzial für den Dollar. Von seinem Status als Fluchtwährung in Krisenzeiten dürfte der Dollar in den kommenden Monaten nicht mehr profitieren. Nach Meinung von ING war der jüngste Rückgang der Risikobereitschaft überzogen, auch wenn Konjunkturdaten aus mehreren Ländern Befürchtungen geweckt hätten, dass sich die Erholung der Wirtschaft verlangsame.

Daher könnten "prozyklische" Währungen noch immer von der weltweiten "Reflationsstory" profitieren, während Währungen, die von "falkenhaften" Notenbanken unterstützt würden, Nutznießer von Zinsdifferenzgeschäften seien.

Am Anleihemarkt erholen sich die Renditen etwas von ihrem jüngsten Rückgang. Die Zehnjahresrendite steigt um 3 Basispunkte auf 1,33 Prozent.

Auch die Ölpreise machen wieder etwas Boden gut nach ihrem jüngsten Rücksetzer. Die Rally der vergangenen Monate dürfte aber vorerst beendet sein, meint Sophie Griffiths von Oanda. Sie verweist darauf, dass die Opec+-Länder ihre Fördermengen erhöhen dürften, während gleichzeitig als Folge der wieder steigenden Corona-Fallzahlen mit einer rückläufigen Nachfrage zu rechnen sei.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                35.024,22      +0,1%         37,20         +14,4% 
S&P-500              4.371,24      +0,3%         11,21         +16,4% 
Nasdaq-Comp.        14.610,68      +0,5%         67,55         +13,4% 
Nasdaq-100          14.863,81      +0,5%         69,12         +15,3% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,25        2,1          0,23           12,9 
5 Jahre                  0,81        2,6          0,78           44,5 
7 Jahre                  1,10        3,1          1,07           45,3 
10 Jahre                 1,33        3,2          1,30           41,2 
30 Jahre                 1,95        3,5          1,92           30,6 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Fr, 9:42 Uhr  Do, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1811      -0,0%        1,1802         1,1813   -3,3% 
EUR/JPY                130,23      +0,4%        130,03         129,97   +3,3% 
EUR/CHF                1,0852      +0,1%        1,0850         1,0847   +0,4% 
EUR/GBP                0,8548      +0,0%        0,8553         0,8524   -4,3% 
USD/JPY                110,27      +0,4%        110,17         110,01   +6,8% 
GBP/USD                1,3814      -0,1%        1,3799         1,3859   +1,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,4753      +0,2%        6,4710         6,4615   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             31.876,01      +0,5%     31.643,01                  +9,7% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               71,86      71,65         +0,3%           0,21  +48,6% 
Brent/ICE               73,86      73,47         +0,5%           0,39  +44,5% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.823,94   1.829,45         -0,3%          -5,52   -3,9% 
Silber (Spot)           26,06      26,33         -1,0%          -0,27   -1,3% 
Platin (Spot)        1.127,55   1.142,73         -1,3%         -15,18   +5,3% 
Kupfer-Future            4,34       4,33         +0,2%          +0,01  +23,1% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

July 16, 2021 09:51 ET (13:51 GMT)