Erneut abwärts dürfte es am Donnerstag an den US-Börsen gehen. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten eine etwas leichtere Eröffnung an, nachdem Rezessionsängste die Kurse schon am Mittwoch auf Talfahrt geschickt hatten. Auslöser waren schwache Wirtschaftsdaten und ein eher pessimistischer Konjunkturbericht "Beige Book" der US-Notenbank.

Ermutigende Inflationsdaten hatten die Stimmung nur anfangs gestützt. Hoffnungen auf langsamere Zinserhöhungen der US-Notenbank verpufften endgültig, nachdem sich der Präsident der Federal Reserve of St. Louis, James Bullard, erneut dafür ausgesprochen hatte, den Leitzins möglichst rasch über 5 Prozent zu bringen. Dann könne die Fed auf Konjunkturdaten reagieren, meinte er.

Schwache Konjunkturdaten wären eigentlich gute Nachrichten für den Aktienmarkt, wenn nicht Vertreter der US-Notenbank die Erwartungen einer "taubenhafteren" Geldpolitik zunichte machten, indem sie sich für Zinserhöhungen aussprächen, kommentiert Swissquote das Marktgeschehen.

Am Donnerstag werden konjunkturseitig die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche, die Dezember-Daten zu Baugenehmigungen und -beginnen sowie der Philadelphia-Fed-Index für Januar veröffentlicht.

Nebenbei geht die Bilanzsaison weiter. Hier hat der Aluminiumkonzern Alcoa mit einem kräftigen Umsatzrückgang enttäuscht. Vor allem die Nachfrage nach Klebstoffen für das Baugewerbe sei zurückgegangen. Das drückt die Aktie vorbörslich um 6,4 Prozent, obwohl der Verlust im Quartal etwas geringer ausfiel als erwartet.

Negativ werden auch die Zahlen des Klebstoffkonzerns H.B. Fuller (-3,6%) aufgenommen. Beim Zahlenausweis von Discover Financial (-6,4%)verstört besonders die Nachricht, dass die Kunden des Finanzdienstleisters mit der Begleichung ihrer Kreditkartenschulden und Darlehensraten immer öfter in Verzug geraten.

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January 19, 2023 06:28 ET (11:28 GMT)