AKTIEN IM FOKUS: Chipaktien wie Infineon schwach nach skeptischer Branchenstudie
Am 27. November 2017 um 13:21 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein kritischer Kommentar der US-Bank Morgan Stanley zur weltweiten Chipbranche hat am Montag auch deutsche Aktien aus dem Halbleitersektor belastet. Allerdings legte Analyst Shawn Kim den Fokus vor allem auf asiatische Unternehmen und riet dazu, Aktienbestände von auf NAND-Chips ausgerichteten Unternehmen zu verringern. Samsung , TSMC und WDC stufte er vor diesem Hintergrund von "Overweight" auf "Equal-weight" ab.
Im moderat steigenden Dax büßten die Papiere des Münchener Chipherstellers Infineon gegen Mittag als Schlusslicht 0,85 Prozent auf 24,505 Euro ein, während im TecDax die Aktien des Spezialmaschinenbauers Aixtron mit minus 3,17 Prozent auf 14,210 Euro zu den größten Verlierern zählten. Die Anteile des Chipherstellers Dialog Semiconductor sanken um 0,42 Prozent auf 38,865 Euro. Der Blick auf Europa zeigte die STMicro -Aktien in Paris mit 0,61 Prozent auf 20,465 Euro im Minus. Letztlich schwächelte die gesamte Technologiebranche und hielt mit minus 0,33 Prozent die rote Laterne in der europäischen Branchentabelle.
Nach dem zuletzt starken Lauf von Technologieaktien machten Anleger nun erst einmal Kasse, sagte ein Händler. "Viele könnten sich fragen, ob die Bewertungen in der Branche nicht schon recht hoch sind." Seit Jahresbeginn ist etwa die STMicro-Aktie um 90 Prozent gestiegen und die von Infineon um fast 50 Prozent, während der gesamte europäische Tech-Sektor seither um knapp 25 Prozent nach oben zog.
Laut dem Morgan-Stanley-Analysten werden sich die Nachfragezyklen für Speicherchips abschwächen, was entsprechende Risiken für das Gewinnwachstum der Branche mit sich bringt. "Erstmals seit dem ersten Quartal 2016 dürfte es für den NAND-Zyklus abwärts gehen, während der DRAM-Zyklus im ersten Quartal 2018 noch stark bleiben wird", schrieb er. Dabei verwies er auf die im aktuellen Quartal bereits sinkenden Preise für NAND-Flash-Speicherchips.
Die Preise für DRAM-Chips dagegen sieht Kim zwar auch im neuen Jahr weiter steigen, aber nicht mehr so deutlich wie bisher. Zudem sieht er Anzeichen eines Nachfragerückgangs im Bereich digitale Inhalte auf mobilen Datenträgern. Investoren sollten daher ihre Aktienbestände 3 bis 6 Monaten vor dem Erreichen der Preisspitze im DRAM-Bereich verringern und nicht unnötig abwarten, schrieb der Morgan-Stanley-Experte./ck/kro
AIXTRON SE ist ein Anbieter von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie. Die Technologielösungen des Unternehmens werden von einer Reihe von Kunden auf der ganzen Welt zur Herstellung von Bauelementen für elektronische und opto-elektronische Anwendungen auf der Basis von Verbindungs-, Silizium- oder organischen Halbleitermaterialien eingesetzt. Diese Komponenten werden in faseroptischen Kommunikationssystemen, drahtlosen und mobilen Telefonieanwendungen, optischen und elektronischen Speichergeräten, Computern, Signal- und Beleuchtungsanlagen, Displays sowie einer Reihe anderer Technologien eingesetzt. Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens umfasst die Entwicklung, Herstellung und Installation von Anlagen für die Abscheidung von Halbleitern und anderen komplexen Materialien, Verfahrenstechnik, Beratung und Schulung, einschließlich laufender Kundenbetreuung und After-Sales-Service. Das Unternehmen beliefert seine Kunden sowohl mit Anlagen für die Materialbeschichtung im Produktionsmaßstab als auch mit kleinen Anlagen für Forschung und Entwicklung (F&E) oder die Produktion in kleinem Maßstab.