MOSKAU (dpa-AFX) - Russische Fluggesellschaften dürfen ihre geleasten ausländischen Maschinen künftig in Russland registrieren. Damit können das Staatsunternehmen Aeroflot und andere Firmen weiter auf Inlandsstrecken ihre Flotten einsetzen. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete einen entsprechenden Erlass, der zudem die Ausstellung inländischer Lufttüchtigkeitsbescheinigungen erlaubt, wie die Agentur Tass am Montag meldete. Mit den Maßnahmen reagiert der Kreml auf westliche Sanktionen gegen die russische Luftfahrtbranche und will zugleich weiter Inlandsflüge ermöglichen.

Die Luftaufsichtsbehörde der Karibikinsel Bermuda hatte allen dort registrierten russischen Flugzeugen die Lufttüchtigkeit aberkannt. In dem britischen Überseegebiet sind viele Flugzeuge russischer Gesellschaften zugelassen, erkennbar an den Abkürzungen VP-B und VP-Q in den Kennzeichen der Maschinen.

Trotz des Präsidentenerlasses dürfte es aber angesichts der Sanktionen immer schwieriger für Russland werden, den zivilen Flugbetrieb aufrechtzuerhalten. So hat die EU angeordnet, dass Russland keine Passagiermaschinen und Ersatzteile erhalten darf. Die Maschinen dürfen zudem nicht mehr gewartet und versichert werden. Leasingverträge mit russischen Fluggesellschaften müssen bis Ende März aufgekündigt werden. Auch das dürfte Aeroflot hart treffen. Das Staatsunternehmen setzt fast ausschließlich auf Flugzeuge von Airbus und Boeing./bvi/DP/eas