--Analystenprognosen deutlich übertroffen

--Gewinnprognose für 2021 verdoppelt

--Start für Frachtflugzeug auf Basis der A350

(NEU: Details, Marktreaktion, Aussagen aus Telefonkonferenz)

Von Stefanie Haxel und Jürgen Hesse

FRANKFURT (Dow Jones)--Airbus hat im zweiten Quartal 2021 wieder überraschend gut Geld verdient und die Gewinnprognose für das Gesamtjahr verdoppelt. Im Vorjahreszeitraum war der Luft- und Raumfahrtkonzern wegen der Luftfahrt-Krise infolge der Coronavirus-Pandemie tief in die roten Zahlen gerutscht.

In den Monaten April bis Juni stieg der Umsatz um 70 Prozent auf 14,177 Milliarden Euro, wie die Airbus SE mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erreichte 2,009 Milliarden Euro, nach minus 1,226 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich stand ein Ergebnis nach Steuern und Dritten von plus 1,869 Milliarden Euro nach einem Verlust von 1,438 Milliarden. Je Aktie verdiente der Konzern 2,38 Euro, nach minus 1,84 Euro vor Jahresfrist.

Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von knapp 14 Milliarden Euro, einem bereinigten EBIT von 1,586 Milliarden Euro und einem Ergebnis je Aktie von 1,35 Euro gerechnet.

Für 2021 erhöhte Airbus den Ausblick. Das bereinigte EBIT soll nun 4 Milliarden Euro erreichen. Bislang hatte der Flugzeughersteller hier nur 2 Milliarden Euro nach 1,706 Milliarden im vergangenen Jahr in Aussicht gestellt. Das ist ein Lichtblick, aber immer noch deutlich weniger als der operative Gewinn aus dem Vorkrisenjahr 2019 von 6,946 Milliarden. CFO Dominik Asam begründete die Anhebung der Jahresprognose vorrangig mit der guten Entwicklung im ersten Halbjahr.

Die Flugzeugauslieferungen sollen 600 Einheiten erreichen, bislang wollte Airbus hier auf Vorjahresniveau liegen, als der Konzern 566 Verkehrsflugzeuge an Kunden übergab. Der Free Cashflow vor M&A sowie Kundenfinanzierungen soll im laufenden Jahr 2 Milliarden Euro erreichen. Hier hatte die Prognose bislang auf Breakeven gelegen.

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern seine Produktion massiv zurückgefahren, will nun aber die Fertigung der meisten seiner Flugzeugmodelle in absehbarer Zeit erhöhen. So sollen von den beliebten Maschinen der A320-Familie im vierten Quartal zwar unverändert 45 Flugzeuge im Monat gebaut werden, die Zulieferer sollen sich aber auf 64 Maschinen im Monat bis zum zweiten Quartal 2023 vorbereiten, hatte Airbus Ende Mai mitgeteilt.

Zur Ausweitung des Angebots kündigte der Flugzeughersteller nun eine Frachtmaschine an, die auf der A350 basieren soll. Damit werde auf die Nachfrage nach sparsamen Frachtflugzeugen reagiert. CEO Guillaume Faury sprach in einer Telefonkonferenz davon, den Frachter 2025 am Markt zu haben.

Im ersten Halbjahr erhielt Airbus allerdings nur Aufträge für netto 165 neue Flugzeuge. Das ist weniger als die Hälfte des Vorjahreswerts. Der Auftragseingang für Helikopter stieg aber auf 123 von 75 vor Jahresfrist. Die Auslieferung von Zivilflugzeugen kletterte im Halbjahr auf 297 von 196 Einheiten.

In ersten Reaktionen am Aktienmarkt sprach UBS davon, Airbus habe weit über den Schätzungen liegende Zweitquartalszahlen vorgelegt. Die Erhöhung der Prognose per se sei keine Überraschung, überraschend sei allerdings das Ausmaß gewesen. Die Konsensschätzung für das bereinigte EBIT habe bislang lediglich bei 2,7 Milliarden Euro gelegen, so die UBS, während Airbus nun 4 Milliarden Euro anstrebt.

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DJG/jhe/smh

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July 29, 2021 02:14 ET (06:14 GMT)