--Adjusted EBIT soll 2021 4,5 (zuvor 4,0) Milliarden Euro erreichen

--Airbus sieht FCF vor M&A, Kundenfinanzierungen bei 2,5 (2,0) Milliarden Euro

--Airbus bestätigt Auslieferungsziel

(NEU: Aussagen zur Produktion, Aktienkurs)

Von Olivia Bugault und Stefanie Haxel

FRANKFURT (Dow Jones)--Airbus hat im dritten Quartal 2021 weniger umgesetzt, aber mehr verdient als am Markt erwartet. Die Jahresprognose für den bereinigten operativen Gewinn und den freien Cashflow vor Fusionen und Akquisitionen (M&A) sowie Kundenfinanzierungen hob der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern an. Die seit kurzem im DAX notierte Airbus-Aktie steigt um 1,6 Prozent und zählt damit zu den stärksten Gewinnern im deutschen Leitindex.

"Da sich die weltweite Erholung fortsetzt, beobachten wir mögliche Risiken für unsere Branche genau", sagte CEO Guillaume Faury. "Wir konzentrieren uns auf die Sicherung des Hochlaufs der A320-Familie und bemühen uns, die richtigen Kapazitäten in der Industrie und in der Lieferkette bereitzustellen."

In einer Telefonkonferenz mit Journalisten gab Faury auch weitere Pläne für den Produktionshochlauf bekannt. Im Mai hatte Airbus bekräftigt, dass aus der A320-Familie im vierten Quartal zwar unverändert 45 Flugzeuge im Monat gebaut werden sollen, die Zulieferer sollten sich aber auf 64 Maschinen im Monat bis zum zweiten Quartal 2023 vorbereiten. Nun teilte der Konzern mit, er arbeite daran, den Hochlauf zu sichern und sei auf dem besten Weg, bis zum Sommer 2023 eine monatliche Rate von 65 Flugzeugen zu erreichen.


  Nachfrage stützt Produktionshochlauf 

Die Nachfrage stütze die geplante Produktionssteigerung, sagte Faury. Der Konzern prüfe immer noch eine potenzielle Erhöhung auf bis zu 75 Maschinen der A320-Familie pro Monat, die nach früheren Aussagen bis 2025 erfolgen könnte, und auch dies werde von der Nachfrage unterstützt.

Zur Produktionsrate seiner Großraumflugzeuge hieß es von Airbus, dass "die jüngsten kommerziellen Erfolge des A330-Programms eine Erhöhung der monatlichen Rate von etwa zwei auf fast drei Flugzeuge bis Ende 2022" ermöglichten. Airbus hält daran fest, die Monatsproduktion seiner A350-Großraumflugzeuge von fünf auf sechs Flugzeuge zu erhöhen, auch wenn dies nun erst Anfang 2023 und nicht wie zuvor angekündigt im Herbst 2022 geschehen soll.

In den Monaten Juli bis September ging der Umsatz um 6 Prozent auf 10,518 Milliarden Euro zurück. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) sank um 19 Prozent auf 666 Millionen Euro. Unter dem Strich stand ein Ergebnis nach Steuern und Dritten von 404 Millionen Euro, nach einem Verlust von 767 Millionen im Vorjahreszeitraum. Je Aktie verdiente der Konzern 0,51 Euro, verglichen mit einem Verlust von 0,98 Euro.

Analysten hatten im Konsens mit einem Umsatz von 10,7 Milliarden Euro, einem bereinigten EBIT von 623 Millionen Euro und einem Ergebnis je Aktie von 0,46 Euro gerechnet.

Für das Gesamtjahr 2021 stellt Airbus nun ein bereinigtes EBIT von 4,5 statt 4 Milliarden Euro in Aussicht. Das ist ein kräftiger Anstieg von den im vergangenen Jahr erzielten 1,706 Milliarden, aber immer noch deutlich weniger als der Vorkrisenwert 2019 von 6,946 Milliarden. Die Prognose hatte der Konzern im Juli schon einmal erhöht.

Der freie Cashflow (FCF) vor M&A sowie Kundenfinanzierungen soll im laufenden Jahr 2,5 statt 2 Milliarden Euro erreichen. In den ersten neun Monaten des Jahres erzielte Airbus hier bereits 2,26 Milliarden Euro.

Die Flugzeugauslieferungen sollen weiterhin 600 Einheiten erreichen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 566 Verkehrsflugzeuge an Kunden übergeben. In den ersten neun Monaten waren es 424 Stück. Im dritten Quartal lieferte Airbus 127 Verkehrsmaschinen aus, 18 weniger als im Vorjahreszeitraum.

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DJG/sha/jhe/smh

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October 28, 2021 04:37 ET (08:37 GMT)