Airbus : MTU und Safran legen Streit über Kampfflugzeug-Triebwerke bei
Am 03. Dezember 2019 um 11:45 Uhr
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München (Reuters) - Die Münchner MTU Aero Engines und der französische Konkurrent Safran haben ihren Streit über die Aufgabenverteilung bei der Entwicklung des neuen Triebwerks für den künftigen deutsch-französischen Kampfjet beigelegt.
Beide Unternehmen wollten "auf Augenhöhe" zusammenarbeiten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung vom Dienstag. Damit erfüllt Safran die wichtigste Forderung von MTU-Chef Reiner Winkler, der auf Gleichberechtigung gepocht hatte. Nur in einer ersten, kurzen Phase sollen die Franzosen die Federführung haben, MTU fungiert als Auftragnehmer. Bis Ende 2021 soll aber ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) gegründet werden, das die Entwicklung, Produktion und Instandhaltung des Triebwerks für das Militärprojekt steuern soll.
Der neue Kampfjet, dessen Entwicklung Deutschland und Frankreich 2017 beschlossen hatten, soll ab 2040 einsatzbereit sein und den Eurofighter und die Rafale ablösen.
Airbus SE ist das europaweit größte und weltweit zweitgrößte Unternehmen für Flugzeugbau, Raumfahrt und Militärbedarf. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien und Dienstleistungen verteilt:
- Zivilflugzeuge (71,8%). Der Konzern ist weltweit Nr. 1 im Bereich Flugzeuge mit über 100 Sitzen;
- Sicherheits- und Raumfahrtsysteme (17,4%): Militärflugzeuge (im Wesentlichen Transportflugzeuge, Flugzeuge zur Überwachung des Meeres, U-Boot-Jäger und Betankungsflugzeuge), Ausrüstung für die Raumfahrt (Orbitalraketen, Beobachtungs- und Kommunikationssatelliten, Geräte mit Turbo-Prop-Triebwerken, usw.), Verteidigungs- und Sicherheitssysteme (Raketensysteme, elektronische und Telekommunikationssysteme, usw.). Airbus SE bietet außerdem Schulungen und Flugzeuge-Wartungsdienstleistungen;
- Helikopter zur zivilen und militärischen Nutzung (10,8%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Europa (39,3%), Asien / Pazifik (28,6%), Nordamerika (21,1%), Mittlerer Osten (6%), Lateinamerika (2,7%) und sonstige (2,3%).