FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte tendieren am Donnerstag im frühen Handel etwas fester. Der DAX legt 0,2 Prozent auf 15.597 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 handelt 0,4 Prozent höher bei 4.120 Zählern. Der breite Stoxx-600-Index notiert mit 463 Punkten auf Allzeithoch, hier helfen auch die Gewinne bei den Minen- und Ölwerten.

Kein Impuls geht derweil von der US-Notenbank aus, die am Vorabend die Tür zum Ausstieg aus der expansiveren Geldpolitik allenfalls einen kleinen Spalt öffnete. Sie äußerte sich etwas zuversichtlicher zur Entwicklung der US-Wirtschaft. Dies wurde als Hinweis auf eine sich anbahnende Reduzierung der Wertpapierkäufe gewertet. Die Fed erklärte, dass die Wirtschaft Fortschritte mache und der Offenmarktausschuss (FOMC) diese Fortschritte in den kommenden Sitzungen weiter bewerten werde.

Die FOMC-Mitglieder wollten ihre Überlegungen darüber vertiefen, wie und wann sie mit der Reduzierung ihrer Anleihekäufe beginnen sollten, die sie im März 2020 begonnen hatten, um eine beginnende Marktpanik zu unterdrücken. Einige Analysten gehen davon aus, dass Fed-Präsident Jerome Powell bei dem Zentralbanker-Treffen Ende August in Jackson Hole Details zum Tapering nennen wird. Der Euro profitiert leicht, das Währungspaar Euro-Dollar handelt am Morgen bei 1,1870.


   Unternehmensflut liefert die Impulse 

Bereits am Morgen gibt es eine Reihe von Quartalszahlen zu verarbeiten. So geht es für die Aktie von Airbus um 4 Prozent nach oben. Die Ergebnisse für das zweite Quartal 2021 lagen deutlich über den Schätzungen von Metzler sowie den Konsenserwartungen. Vor dem Hintergrund der guten Entwicklung im ersten Halbjahr 2021 habe Airbus die Jahresprognose angehoben und rechne nun mit 600 Auslieferungen von Zivilflugzeugen. Eine Anhebung des Jahresziels sei zwar erwartet worden, ihr Ausmaß stelle jedoch eine positive Überraschung dar.

Auch die Geschäftszahlen von Nokia kamen klar besser an als erwartet, für die Aktie geht es um 10 Prozent nach oben. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn wurden die Schätzungen klar geschlagen. Auch der Ausblick überzeugt, wenngleich im Vorfeld mit einer Anhebung bereits gerechnet worden war. Die Finnen gehen nun von einer bereinigten operativen Marge von 10 bis 12 Prozent aus nach bislang 7 bis 10 Prozent.

Aus dem Sektor der Nahrungsmittelhersteller überraschte Danone (plus 5%) positiv, AB Inbev (-6%) enttäuschte dagegen. Danone steigerte im ersten Halbjahr den Gewinn, alle Sparten kehrten im zweiten Quartal auf den Wachstumspfad zurück. Bei AB Inbev wird im Handel auf die Entwicklung auf der Ertragsseite verwiesen, so sei das EBITDA schwächer als erwartet gestiegen. Hier gab es von der Kostenseite wegen der engen Lieferketten in den Vereinigten Staaten Gegenwind, dieses Problem dürfte zunächst weiter anhalten.

Nestle sind mit Abgaben von 0,7 Prozent gestartet. Zwar ist das organische Wachstum über der Prognose ausgefallen und dessen Ziel wurde für das Gesamtjahr angehoben. Allerdings weist Morgan Stanley darauf hin, dass der Konzern nun mit einer bereinigten EBIT-Marge von 17,5 Prozent rechnet, der Konsens liegt aber bei 17,8 Prozent. Grund seien die steigenden Kosten.


   Volkswagen erhöht das Renditeziel 

Die Anhebung des Margenziels durch VW (-0,4%) trifft im Handel zwar auf ein positives Echo, liefert allerdings keinen Impuls mehr für die VW-Aktie. Der Autokonzern rechnet nun mit einer operativen Marge von 6 bis 7,5 Prozent nach zuvor 5,5 bis 7 Prozent. Daneben hat VW das Absatzziel reduziert. Die Fahrzeugverkäufe sieht das Unternehmen nun "spürbar" über Vorjahr - bislang hatte es "signifikant" über Vorjahr geheißen. Grund ist der anhaltende Chipmangel. Die Einigung mit Europcar auf eine Übernahme dürfte derweil keine Rolle spielen, heißt es im Handel. Dies sei eine reine Vollzugsmeldung.

Heidelbergcement legt nach einem guten zweiten Quartal die Latte für 2021 höher. Das Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs werde vor und nach Abschreibungen stark steigen, teilte der Baustoffkonzern mit. Bislang war ein leichtes Plus prognostiziert worden, also maximal 5 Prozent mehr als in dem von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahr. Da im Vorfeld bereits mit einem solchen Schritt gerechnet wurde, fehlt nun die positive Überraschung, die Aktie notiert knapp im Minus.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.118,92      +0,4%         15,89         +16,0% 
Stoxx-50                3.565,56      +0,2%          8,03         +14,7% 
DAX                    15.594,71      +0,2%         24,35         +13,7% 
MDAX                   35.297,04      +0,3%         96,34         +14,6% 
TecDAX                  3.665,42      +0,1%          3,75         +14,1% 
SDAX                   16.514,89      +0,4%         72,83         +11,9% 
FTSE                    7.055,31      +0,6%         38,68          +8,6% 
CAC                     6.662,10      +0,8%         52,79         +20,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,45                    -0,00          +0,12 
US-Zehnjahresrendite        1,25                    +0,01          +0,33 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Do, 8:32 Uhr  Mi, 18:43 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1868      +0,2%        1,1857         1,1813   -2,8% 
EUR/JPY                   130,39      +0,1%        130,15         129,99   +3,4% 
EUR/CHF                   1,0783      +0,0%        1,0780         1,0787   -0,3% 
EUR/GBP                   0,8508      -0,1%        0,8510         0,8509   -4,7% 
USD/JPY                   109,85      -0,1%        109,78         110,04   +6,4% 
GBP/USD                   1,3948      +0,3%        1,3933         1,3883   +2,1% 
USD/CNH (Offshore)        6,4669      -0,3%        6,4745         6,4997   -0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD                39.903,26      -0,5%     40.125,01      39.877,51  +37,4% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  73,22      72,39         +1,1%           0,83  +51,9% 
Brent/ICE                  75,20      74,74         +0,6%           0,46  +47,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.817,48   1.807,13         +0,6%         +10,35   -4,2% 
Silber (Spot)              25,41      24,98         +1,8%          +0,44   -3,7% 
Platin (Spot)           1.079,25   1.068,13         +1,0%         +11,13   +0,8% 
Kupfer-Future               4,51       4,48         +0,6%          +0,03  +27,8% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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July 29, 2021 04:09 ET (08:09 GMT)