Boeing-Chef: Große US-Airline könnte aus dem Geschäft gehen
Am 12. Mai 2020 um 12:13 Uhr
Teilen
SEATTLE (dpa-AFX) - Boeing-Chef Dave Calhoun stellt sich darauf ein, dass durch die Corona-Krise eine große US-Airline in diesem Jahr aus dem Geschäft gehen könnte. "Ja, höchstwahrscheinlich", sagte Calhoun auf eine entsprechende Frage in einem Interview des US-Senders NBC am späten Montag.
Im September komme die Nagelprobe für die Fluggesellschaften, argumentierte er. Dann läuft die momentane US-Unterstützung für die Luftfahrt-Industrie bei Gehaltszahlungen aus. Der Luftverkehr werde bis dahin aber nicht einmal ein Viertel des vorherigen Niveaus erreichen, gab Calhoun zu bedenken. "Vielleicht werden wir uns zum Jahresende den 50 Prozent nähern. Also werden die Airlines definitiv Anpassungen machen müssen."
Das Geschäft von Boeing litt bereits unter der Krise rund um das nach zwei Abstürzen weltweit stillgelegte Flugzeug 737 Max. In der Corona-Krise überdenken Airlines bereits Bestellungen bei Boeing und Airbus, weil sie davon ausgehen, dass es noch Jahre dauern könnte, bis die Nachfrage nach Flugreisen wieder das Niveau von 2019 erreicht./so/DP/mis
Airbus SE ist das europaweit größte und weltweit zweitgrößte Unternehmen für Flugzeugbau, Raumfahrt und Militärbedarf. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien und Dienstleistungen verteilt:
- Zivilflugzeuge (71,8%). Der Konzern ist weltweit Nr. 1 im Bereich Flugzeuge mit über 100 Sitzen;
- Sicherheits- und Raumfahrtsysteme (17,4%): Militärflugzeuge (im Wesentlichen Transportflugzeuge, Flugzeuge zur Überwachung des Meeres, U-Boot-Jäger und Betankungsflugzeuge), Ausrüstung für die Raumfahrt (Orbitalraketen, Beobachtungs- und Kommunikationssatelliten, Geräte mit Turbo-Prop-Triebwerken, usw.), Verteidigungs- und Sicherheitssysteme (Raketensysteme, elektronische und Telekommunikationssysteme, usw.). Airbus SE bietet außerdem Schulungen und Flugzeuge-Wartungsdienstleistungen;
- Helikopter zur zivilen und militärischen Nutzung (10,8%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Europa (39,3%), Asien / Pazifik (28,6%), Nordamerika (21,1%), Mittlerer Osten (6%), Lateinamerika (2,7%) und sonstige (2,3%).