FRANKFURT (Dow Jones)-Die Sanierung der Adler Modemärkte AG droht wegen der bundesweiten Corona-Notbremse zu scheitern. Die nochmalige Verschärfung des Lockdowns ab dem 23. April erfordert eine zusätzliche Finanzierung von rund 10 Millionen Euro, wie die durch die Corona-Krise in die Insolvenz gerutschte Einzelhandelskette mitteilte. Staatliche Unterstützung bekommt Adler Modemärkte aber bislang nicht. Dem Unternehmen, dass sich eigenen Angaben zufolge "in vielversprechenden und fortgeschrittenen Verhandlungen mit mehreren nationalen und internationalen Investorengruppen befindet", droht das Geld auszugehen.

Adler sei deshalb seit mehreren Wochen im engen Austausch mit den Verantwortlichen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesregierung. Finanz- und Wirtschaftsministerium sperren sich den Angaben zufolge jedoch gegen die Zusage eines Darlehens. Das "Verhalten der Bundesregierung gefährdet rund 3.200 Arbeitsplätze", warnte Adler und appellierte an die verantwortlichen Bundesminister Olaf Scholz und Peter Altmaier, einer Unterstützung durch den WSF zuzustimmen." Adler sei vor der Pandemie schließlich ein finanziell gesundes Unternehmen gewesen und unverschuldet in diese Krise geraten.

Auch der Generalbevollmächtigte im Insolvenzverfahren Christian Gerloff äußerte "größtes Unverständnis", dass das Traditionshaus bisher keine staatliche Unterstützung erhalten habe.

Der Konzern arbeitet seit dem 12. Januar an einer Sanierung im Zuge eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung.

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DJG/sha/smh

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May 04, 2021 05:01 ET (09:01 GMT)