Frankfurt (Reuters) - Ein negativer Bericht der Firma Viceroy des britischen Investors und Leerverkäufers Fraser Perring hat den Aktien der Adler Group den größten Tagesverlust der Firmengeschichte eingebrockt.

Die Papiere der Immobilienfirma fielen am Mittwoch um rund 26 Prozent auf zehn Euro.

Viceroy wirft Adler unter anderem vor, die Bilanz künstlich aufgeblasen zu haben. Außerdem ziehe das Management Geld aus übernommenen Firmen ab. Adler wies die Anschuldigungen zurück und kündigte an, zeitnah ausführlich Stellung zu nehmen. Investoren fürchteten, dass an den Anschuldigungen etwas dran sei, begründete ein Börsianer die Kursverluste.

Perring war einer der ersten Kritiker des in einem Bilanzbetrugs-Skandal zusammengebrochenen Zahlungsabwicklers Wirecard. Auch bei der Aufdeckung der Bilanzbetrügereien beim Möbelkonzern Steinhoff tat er sich hervor. Angriffe auch anderer Leerverkäufer gegen Firmen wie Ströer und ProSiebenSat.1 verpufften allerdings.

Leerverkäufer leihen sich Aktien, um diese sofort loszuschlagen. Sie setzen darauf, dass sie sich bis zum Rückgabe-Termin billiger mit den Papieren eindecken können. Die Differenz streichen sie als Gewinn ein. Diese Praxis wird im Börsenjargon "Short Selling" genannt.