München (Reuters) - Adidas reicht den Erlös aus dem Verkauf der US-Marke Reebok wie versprochen größtenteils an die eigenen Aktionäre weiter.

Von Mitte März an will der fränkische Sportartikel-Konzern dazu eigene Aktien für bis zu 1,5 Milliarden Euro am Markt zurückkaufen - über das bestehende Rückkaufprogramm hinaus, wie er am Dienstag in Herzogenaurach ankündigte. Vom neuen Reebok-Eigentümer Authentic Brands habe man den größten Teil des Kaufpreises von 2,1 Milliarden Euro inzwischen erhalten.

Ob und wann der Rest des Geldes fließt, hängt teilweise noch von Bedingungen ab. Nach einem Bericht des "Manager Magazins" hängen etwa 800 Millionen Euro davon ab, ob Authentic Brands für bestimmte Länder gute Verträge zur Vermarktung von Reebok abschließen kann. Adidas wollte sich dazu nicht äußern. Noch im alten Jahr hatten die Amerikaner die Vertriebsrechte für Indien an die Modefirma Aditya Birla Fashion, für Australien und Neuseeland an die Accent Group vergeben. In einigen Märkten werde Adidas das operative Geschäft von Reebok im Namen von Authentic Brands noch weiterführen, hieß es in der Mitteilung.

Adidas hatte Authentic Brands im August den Zuschlag für die Fitness-Marke gegeben, nachdem Reebok in 15 Jahren kaum je die Erwartungen erfüllen konnte. Authentic Brands wurde 2010 von dem Markenmanager Jamie Salter gegründet, der sich ein Portfolio von gut 30 Marken vor allem aus der Mode-, Sport- und Unterhaltungsbranche zusammengekauft hat. Eigentlich wollte er das Unternehmen an die US-Börse bringen, gab die Pläne aber im Januar auf, nachdem die Finanzinvestoren CVC und HPS eingestiegen waren - zu einer Bewertung von 12,7 Milliarden Dollar.

Im Dezember hatte Adidas einen langfristigen Aktienrückkauf im Volumen von bis zu vier Milliarden Euro gestartet, der bis 2025 laufen soll. Die erste, eine Milliarde Euro schwere Tranche sei vor einer Woche abgeschlossen worden, zu einem Preis von durchschnittlich gut 240 Euro. Am Montag schloss die Adidas-Aktie bei 212,05 Euro. Der am Dienstag angekündigte Rückkauf, der bis August laufen soll, kommt noch oben drauf. "Dies (...) spiegelt - trotz der verschiedenen Herausforderungen, mit denen wir derzeit konfrontiert sind - unseren optimistischen Ausblick für 2022 wider", sagte Finanzvorstand Harm Ohlmeyer.