FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ist es am Freitag nach unten gegangen. Der kleine Verfall am Terminmarkt hatte es einmal mehr in sich. Für Bewegung sorgte zudem am Nachmittag ein Bericht im Wall Street Journal, wonach sich der Zinsanhebungspfad der US-Notenbank bereits etwas abflachen könnte. Während auf den beiden kommenden Sitzungen zwei Zinsschritte mit jeweils 75 Basispunkten erwartet wurden, könnte der zweite mit 50 Basispunkten bereits kleiner ausfallen, hieß es. In Folge erholten sich die Bundesanleihen, der Euro legte zu und auch der DAX schoss nach oben. Der Index schloss 0,3 Prozent tiefer bei 12.731 Punkten, das Tagestief lag mit 12.548 Zählern deutlich darunter. Auf Wochensicht liegt der Index leicht im Plus. Im Zuge der Berichtssaison überraschte Adidas negativ und Munich Re positiv.


   Adidas nach Gewinnwarnung Schlusslicht 

Die Bilanzsaison macht momentan die Kurse, die Ausschläge sind teils enorm. Nach Drittquartalszahlen und einer neuerlichen Gewinnwarnung liefen Adidas mit minus 9,5 Prozent dem Gesamtmarkt hinterher. Die andauernde Underperformance gegenüber der Konkurrenz und der Gegenwind in der Branche gipfelten in mehreren Gewinnwarnungen und dem Abgang des Vorstandsvorsitzenden, so die Analysten der UBS. Das mögliche Ende der Yeezy-Partnerschaft verstärke die Unsicherheit nun weiter. Die Analysten erwarten fortgesetzt branchenweiten Gegenwind für den Sportbekleidungssektor. Das gelte selbst gegenüber den immer noch gut laufenden Marken wie Puma (-7,3%).

Munich Re reagierten mit Aufschlägen von 3,7 Prozent auf Eckdaten für das dritte Quartal und die bestätigte Prognose. Der Rückversicherer rechnet mit einem Gewinn von rund 500 Millionen Euro - der Konsens lag hier mit einem erwarteten Verlust von 167 Millionen deutlich darunter. An der Prognose eines Jahresgewinns von rund 3,3 Milliarden Euro hält Munich Re bisher fest, auch hier liegt die Markterwartung mit 2,6 Milliarden Euro deutlicher darunter. Im Fahrwasser ging es für die Aktie der Hannover Rück um 2,7 Prozent nach oben. Morphosys (-4,3%) senkte wegen schleppender Monjuvi-Umsätze die Jahresprognose. GFT legten um weitere 9,2 Prozent zu, nachdem das IT-Unternehmen am Vortag seine Jahresprognose zum zweiten Mal angehoben hatte.


=== 
INDEX              zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX              12.730,90  -0,3%    -19,86% 
DAX-Future       12.738,00  -0,2%    -19,62% 
XDAX             12.721,74  +0,4%    -19,73% 
MDAX             22.918,01  -1,5%    -34,75% 
TecDAX            2.736,10  -0,7%    -30,20% 
SDAX             10.803,52  -0,6%    -34,18% 
zuletzt          +/- Ticks 
Bund-Future         135,04     +8 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            8         31     1          3.894,9        84,0    53,3 
MDAX           9         39     0            467,0        31,1    35,5 
TecDAX         6         23     1            893,7        27,0    20,3 
SDAX          14         55     1            143,8        10,5    10,7 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 21, 2022 11:51 ET (15:51 GMT)