FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz einer weiteren Prognosesenkung blicken Anleger bei Adidas am Mittwoch nach vorne. Nur im frühen Geschäft war es für Papiere der Herzogenauracher etwas abwärts gegangen, dann aber setzten sie den in der Vorwoche begonnen Erholungstrend fort und gewannen 2,8 Prozent auf 123,38 Euro. Sie sind damit zurück an ihrer 50-Tage-Linie, die den mittelfristigen Trend beschreibt. In der Vorwoche waren die Anteilsscheine nach gut 63 Prozent Minus im laufenden Jahr noch auf das tiefste Niveau seit 2016 gefallen.

Wegen der inzwischen beendeten Partnerschaft mit dem Rapper Kanye West und seiner Marke Yeezy hatte Adidas am Morgen die Umsatzprognose erneut gekappt. Aus Sicht der Expertin Chiara Battistini von der US-Bank JPMorgan entsprechen die Ziele damit aber im Wesentlichen ihren Schätzungen seit Verkündung des Kooperationsendes.

Stattdessen untermauerte Battistini die Freude der Anleger über den neuen Konzernchef Björn Gulden, der von Puma kommt und schon am 1. Januar bei Adidas das Ruder übernimmt. Gulden habe Puma zurück in die Spur gebracht, nach Jahren deutlich unterdurchschnittlicher Entwicklung und Marktanteilsverlusten. Er habe bei der Konkurrenz wohl genau da Akzente gesetzt, wo Adidas jetzt ebenfalls frischen Schwung brauche: bei Produkten und Kommunikation.

Experte Cédric Rossi von Bryan Garnier bezeichnete den Chefwechsel zwischen den Rivalen als bislang "überraschend smooth". Rossi lobte den "Veteran mit 30 Jahren Erfahrung im Management von Sport- und Schuhmarken" ebenfalls für die Trendwende bei Puma./ag/la/jha/