HERZOGENAURACH (awp international) - Der Sportartikelhersteller Puma hat weiterhin einen guten Lauf. Bereits der Jahresstart war für den Adidas -Konkurrenten unerwartet stark verlaufen, nun schliesst der MDax -Konzern auch das zweite Quartal ausserordentlich erfolgreich ab. Das Management um Konzernchef Björn Gulden hebt deshalb zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Ziele an. An der Börse ging es vor dem Wochenende gleichwohl für die Puma-Aktie abwärts.

Die Marke mit der springenden Raubkatze ist derzeit wieder bei einer wachsenden Zahl von Kunden beliebt. Im vergangenen Quartal legte der Konzern in allen Absatzregionen zu, doch insbesondere in Nordamerika griffen Kunden nach Produkten der Herzogenauracher, wie Puma am Freitag mitteilte. Dabei lief auch die Einführung neuer Produkte erfolgreich, hiess es.

Vorläufigen Berechnungen zufolge konnte Puma dadurch seinen Umsatz währungsbereinigt von April bis Juni mit knapp 1,6 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppeln. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreichte rund 109 Millionen Euro. Damit schnitt der Konzern weitaus besser ab als am Markt erwartet. Im zweiten Quartal 2020 hatte Puma noch erheblich unter den Auswirkungen der Pandemie gelitten und beim Betriebsergebnis ein Minus von 115 Millionen Euro hinnehmen müssen. Kennziffern zum Gewinn veröffentlichte der Konzern bislang noch nicht. Die endgültigen Zahlen will der Sportartikelhersteller in gut zwei Wochen am 29. Juli veröffentlichen.

An der Börse reichten die Zahlen und der angehobene Ausblick indes nur für ein kurzes Strohfeuer. Die im MDax notierte Puma-Aktie zog im frühen Handel zunächst etwas an, fiel dann aber schnell wieder zurück. Zuletzt notierte das Papier mit rund 2,1 Prozent im Minus bei 99,50 Euro. Die Markterwartungen hätten bereits auf dem höheren Niveau gelegen, sagte ein Experte. Ein Börsianer sprach nach dem guten Lauf der Papiere von Gewinnmitnahmen - trotz des starken Quartals.

Für das laufende Jahr erwartet das Management um Konzernchef Björn Gulden nun währungsbereinigt ein Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent. Bisher hatte der Konzern unter Ausklammerung von Währungseffekten ein Erlöswachstum im mittleren Zehnerprozentbereich in Aussicht gestellt.

Für das operative Ergebnis im Gesamtjahr peilt die Firma nunmehr einen Wert zwischen 400 Millionen und 500 Millionen Euro an, hier hatte Puma bislang lediglich eine qualitative Prognose abgegeben und eine deutliche Verbesserung angestrebt. Damit würde Puma im besten Fall sogar besser als im Vor-Corona-Jahr 2019 abschneiden, als das Betriebsergebnis bei 440 Millionen Euro gelegen hatte. Im vergangenen Jahr war das Ebit wegen der Belastungen durch die Pandemie auf 209 Millionen Euro eingebrochen. Puma gibt zwar weiter keinen Ausblick auf die Rohertragsmarge und Kostenquote, geht aber unverändert davon aus, dass sich das Konzernergebnis im Jahr 2021 ebenfalls deutlich verbessern wird.

Der Konzern hatte im vergangenen Jahr wegen der Pandemie schwer zu kämpfen. Nach einem starken Jahresstart 2021 hatte das Management aber bereits mehr Hoffnung geschöpft und den Umsatzausblick angehoben. Allerdings spricht Puma unverändert von Lieferengpässen angesichts der weltweiten Containerknappheit und überlasteten Häfen.

Auch verweist das Management auf die anhaltende Unsicherheit im Zusammenhang mit der Pandemie sowie politischen Spannungen in wichtigen Märkten. Der Ausblick stehe daher unter dem Vorbehalt, dass die Produktion in den wichtigsten Beschaffungsländern des Konzerns wie etwa Vietnam und China, aufrecht erhalten werden kann und es wegen der Pandemie nicht zu längerfristigen Unterbrechungen komme, hiess es in der Mitteilung weiter./tav/jkr/eas