Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Bei Adidas enttäuscht das China-Geschäft mit Umsatzrückgängen das vierte Quartal in Folge. Im Auftaktquartal 2022 haben diese sich sogar noch ausgeweitet. Das währungsbereinigte Umsatzminus in China betrug nach Adidas-Angaben 35 Prozent. Im Schlussquartal hatte der Rückgang bei 24,3 Prozent gelegen, nach 15 bzw 16 Prozent im dritten bzw zweiten Quartal.

Seit Ende März 2021 leiden die westlichen Sportartikelhersteller unter einem Konsumentenboykott. Nun wurde die Situation durch neue, lokale Covid-19-Lockdowns in Chinas Metropolen verschärft, die Adidas zufolge "sogar in nicht unmittelbar betroffenen Landesteilen zu zahlreichen Store-Schließungen und rückläufigem Kundenaufkommen geführt haben".

In China rechnet Adidas nun im Gesamtjahr mit einem starken Umsatzrückgang anstatt eines Wachstums im mittleren einstelligen Bereich. 2021 lag der Zuwachs bei schwachen 3 Prozent.

Die Adidas-Aktie notierte zu Handelsbeginn 4 Prozent im Minus.

China ist einer der wichtigsten und margenstärksten Wachstumsmärkte für den Konzern: Die Bruttomarge mit 54,1 Prozent und die operative Marge mit 32,3 Prozent waren 2021 die stärksten konzernweit. Dies hielt im ersten Quartal an, mit 53,4 Prozent bzw. 22,5 Prozent. Allerdings sank der Umsatz um über ein Drittel auf 1 Milliarde Euro und blieb damit hinter EMEA und Nordamerika zurück.

Im Rahmen von Adidas' Agenda "Own the Game" soll China bisher der am stärksten wachsende Markt bis 2025 sein und den Nettoumsatz um niedrige zweistellige Raten pro Jahr steigern. Im März noch hatte CEO Kasper Rorsted gesagt, die Mittelfristziele seien durch die Herausforderungen in China nicht bedroht.

Adidas hat einen "Aktionsplan" für die Stabilisierung des Geschäfts und Anregung des Wachstums in Kraft gesetzt, seit 1. April soll mit Adrian Siu ein neuer Managing Director Adidas Greater China die Umsetzung beschleunigen.

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DJG/uxd/smh

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May 06, 2022 04:09 ET (08:09 GMT)