Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Adidas hat Gegenmaßnahmen gegen die Lieferprobleme eingeleitet, rechnet aber der Konzernführung zufolge noch mit Umsatzbelastungen bis ins erste Quartal.

Nach Einleitung der Gegenmaßnahmen dürfte sich der Netto-Negativeffekt auf den Umsatz auf insgesamt 1 Milliarde Euro belaufen, anstatt der noch im August angenommenen 350 Millionen Euro, sagten CEO Kasper Rorsted und CFO Harm Ohlmeyer in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen. Davon fallen 400 Millionen (anstatt 250 Millionen) Euro im vierten Quartal an und 600 Millionen (anstatt 100 Millionen) Euro im ersten Quartal. Nach dem ersten Quartal rechnet Adidas nicht mehr mit signifikanten Belastungen.

Für 2022 rechnet Adidas mit währungsbereinigtem Umsatzwachstum wenigstens im Rahmen der langfristig angepeilten 8 bis 10 Prozent. Den Umsatz im Schlussquartal 2022 sieht der Sportartikelhersteller etwa auf Vorjahresniveau.

Als Gegenmaßnahmen will Adidas zum Beispiel margenstarke Produkte stärker per Luftfracht verschicken, was die Kosten erhöht und auf die Margen drückt. Auch werden Preiserhöhungen für 2022 erwogen, Rorsted zufolge im Schnitt im "mittleren einstelligen" Prozentbereich.

Im laufenden Jahr dauerten in Vietnam die coronabedingten Produktionsunterbrechungen über das dritte Quartal hinaus an und somit länger als erwartet. Die volle Produktionskapazität, die Adidas mit dem Zweitquartalsbericht vor drei Monaten schon für Oktober erwartete, sieht der Konzern nun noch nicht im Dezember erreicht.

Die Einschränkungen, zu denen auch Containerknappheit und überlastete Häfen gehörten, haben bei Adidas zu Lieferverzögerungen in EMEA und Nordamerika und entsprechenden Umsatzeinbußen geführt.

Die Frachtkosten erhöhen sich den Managern zufolge für 2021 um mehr als 70 Prozent bzw. um mehr als 200 Millionen Euro.

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(END) Dow Jones Newswires

November 10, 2021 06:53 ET (11:53 GMT)