Weil die Firmen weniger für die Personalsuche ausgeben, sank der bereinigte Umsatz des Schweizer Konzerns im dritten Quartal um vier Prozent auf 5,9 Milliarden Euro, wie Adecco am Dienstag mitteilte. "Wenn man unsere Zahlen anschaut kann man sagen, dass die Unsicherheit hier ist und definitiv weiterbesteht", erklärte Konzernchef Alain Dehaze zur Nachrichtenagentur Reuters. "Nichts ist gelöst worden", sagte er mit Blick auf den Handelskrieg, den Brexit und politische Instabilität in Chile, den USA oder Hongkong.

Einen starken Rückgang der Vermittlungs-Erträge beobachte Adecco vor allem in ihrem größten Markt Frankreich, aber auch in Deutschland oder den Niederlanden. Schwach entwickle sich insbesondere die Nachfrage aus der Automobilindustrie. In Großbritannien sei der Bedarf an festangestellten Informatik-Experten eingebrochen; für Dehaze deutet das auf Probleme in der Finanzindustrie hin.

Gut lief es bei Adecco dagegen in den Geschäftsbereichen, die Stellenlose umschulen und zu vermitteln versuchen. Dies stufen Experten als Hinweis auf einen Wirtschaftsabschwung ein. Zuvor hatten bereits die Adecco-Rivalen Randstad und Manpower vor einem schwierigen Umfeld in der Personalvermittlung gewarnt. Immerhin habe sich der Abwärtsrend im Oktober nicht weiter verschlechtert, sagte Dehaze.

Der Gewinn des Konzerns brach in den Sommermonaten um ein Drittel auf 179 Millionen Euro ein. Dahinter stecken nicht nur der Volumenrückgang und Informatik-Investitionen, sondern auch ein Sondergewinn aus einem Bereichsverkauf in der Vorjahresperiode. Adecco kündigte zudem eine weitere Desinvestition an. Die in der Gesundheitsbranche tätige US-Tochter Soliant geht für 612 Millionen Dollar an den Finanzinvestor Olympus Partners. Soliant arbeite zwar hochprofitabel, es sei aber schwierig, das Geschäft auf andere Länder auszudehnen. Die Strategie von Adecco sehe vor, sich auf globale Marken zu konzentrieren.