Zürich (awp) - Der Personalvermittler Adecco präsentiert am Dienstag, 5. Mai, die Ergebnisse für das erste Quartal 2020. Insgesamt haben vier Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2020E
(in Mio EUR)           AWP-Konsens    Q1 2019A  

Umsatz                    4'911        5'645        
Org. Wachstum* (in %)     -12,5         -2,0                
EBITA                       131          221        
Reingewinn                   75          133         


* werktagsbereinigt

FOKUS: Die Personaldienstleisterbranche leidet besonders stark unter der Coronakrise. Die Lockdowns hat in vielen Ländern die Nachfrage nach Temporärarbeitenden einbrechen lassen. Dies galt jedoch zumeist erst ab Mitte März.

Somit dürfte der Effekt auf die Erstquartalszahlen von Adecco (noch) begrenzt sein. Gleichwohl erwarten die Analysten im Schnitt einen Umsatzrückgang (organisch, handelstagsbereinigt) von satten 13 Prozent. In der Folge dürfte auch die Profitabilität auf allen Stufen markant unter Druck geraten sein.

Das Virus kommt für Adecco zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn der Personaldienstleister leidet seit Quartalen unter rückläufigen Volumina. Der Grund dafür ist die Eintrübung der Wirtschaft in vielen Ländern. So nahm das Volumen im Schlussquartal um 4 Prozent ab, im Gesamtjahr um 3 Prozent.

Die Angaben vom Februar zu den Wachstumsraten im Januar (-5%) und Februar (ähnlicher Trend wie Januar) sind nun angesichts von Corona mit Sicherheit Makulatur.

Eine offene Frage ist, ob Adecco ein neues Sparprogramm ankündigt. Das bisherige Programm Growtogether läuft in diesem Jahr aus - und braucht womöglich wegen der Coronaprobleme ein (rasches) Folgeprogramm.

ZIELE: Bei Adecco gibt es nur Mittelfrist- und keine Jahresziele. Laut diesen will der Personaldienstleister viermal schneller als die gesamte Wirtschaft wachsen.

Gleichzeitig strebt das Management Effizienzsteigerungen an. So soll das Wachstums- und Sparprogramm "GrowTogether" ab 2020 Einsparungen von 250 Millionen Euro bringen. Ausserdem sieht sich das Management einer "progressiven" Dividendenpolitik verpflichtet, selbst in Zeiten einer Rezession.

PRO MEMORIA: Der Verwaltungsrat des Personalvermittlers Adecco verzichtete an der Generalversammlung von Mitte April auf die Nomination von Rachel Duan als Verwaltungsratsmitglied. Der Schritt erfolgte laut Adecco aufgrund der "Wahrnehmung", dass Duan bereits zu viele Mandate inne habe.

AKTIENKURS: Die Aktien von Adecco haben im laufenden Jahr bis am Montagmittag um 34 Prozent nachgegeben. Sie bleiben damit hinter dem Gesamtmarkt SMI (-11 Prozent) zurück.

Homepage: www.adecco.com

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