Zürich (awp) - Die Adecco Group bleibt auf Wachstumskurs. Doch der Personaldienstleister spürt, dass das Marktumfeld rauer wird. Die Gruppe investiert aber weiter in künftiges Wachstum, was vorübergehend auf die operative Marge drückt.

Von April bis Juni steigerte Adecco den Umsatz um 13 Prozent auf 5,94 Milliarden Euro, wie es am Donnerstag in einer Mitteilung hiess. Um Wechselkurseffekte und die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage bereinigt ergab sich ein organisches Wachstum von 4 Prozent. Im Startquartal lag dieser Wert noch bei 5 Prozent.

Die Geschäftseinheiten unter den Marken Adecco und LHH, die Fachkräftevermittlung, Weiterbildungen und Karriereberatungen anbietet, wuchsen organisch je mit 3 Prozent. Und bei der aus der Technologietochter Modis und der zugekauften belgischen Akka entstandene Akkodis lag das Wachstum bei 14 Prozent.

Mit soliden 4 Prozent wuchs Adecco im wichtigen französischen Markt, gar noch etwas stärker legte man in Italien, Spanien oder der Schweiz zu. Und gar zweistellig fiel das Wachstum in Asien und Australien aus. Derweil habe sich das Geschäft in den USA vom zuletzt erlittenen Abschwung allmählich erholt.

Bruttomarge steigt

Die Bruttomarge legte vom Wachstum getragen gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt auf 21,1 Prozent zu. Dagegen sank die (bereinigte) operative EBITA-Marge um ebenfalls einen Punkt 3,5 Prozent. Das sei die Folge von Investitionsvorhaben in künftiges Wachstum, hiess es dazu. Zudem habe auch der Bereich LHH etwas weniger zur Marge beigetragen.

Im Quartal hatten Einmalkosten und Abschreibungen zur Akka-Übernahme mit je rund 40 Millionen Euro die Rechnung belastet. Im Gegenzug soll der Zukauf im laufenden Jahr Synergien von rund 20 Millionen liefern und in kommenden Jahren dürfte sich dieser Wert wohl verdoppeln.

Unter dem Strich verdiente Adecco im Berichtsquartal 77 Millionen Euro und damit knapp 50 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Mit den Gewinnzahlen hat der Konzern die Erwartungen der Analysten verfehlt. Das organische Wachstum lag indessen in etwa im Rahmen der Vorgaben.

Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz von Adecco um 11 Prozent auf 11,4 Milliarden Euro beziehungsweise organisch um 4 Prozent in die Höhe. Und der Reingewinn nahm um 37 Prozent auf 169 Millionen Euro ab.

Weiterhin gute Nachfrage

Für den Rest des Jahres sieht das Management um den neuen CEO Denis Machual weiterhin eine weltweit gute Nachfrage nach Personaldienstleistungen. Das Volumenwachstum habe sich im Juli leicht über den Werten des zweiten Quartals bewegt. Allerdings bekomme auch Adecco die Herausforderungen des derzeit schwierigen konjunkturellen Marktumfelds zu spüren.

Im dritten Quartal will Adecco laut den Angaben im Vergleich zum Vorjahr ein "solides" Umsatzwachstum erreichen. Dabei dürfte sich die Bruttomarge im Bereich des Niveaus aus dem zweiten Quartal bewegen und die administrativen sowie Vertriebskosten stabil entwickeln.

Adecco habe im vergangenen Quartal in verschiedenen Bereichen weitere Fortschritte erzielt und sei mit der Integration von Akkodis voll auf Kurs, wird Machual zitiert. Dabei habe man auch Marktanteile gewonnen.

mk/ra