NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer des Vortages kommt es am Dienstag zunächst abermals zu Verlusten an der Wall Street. Kurz nach der Startglocke verliert der Dow-Jones-Index 0,4 Prozent auf 33.948 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,3 Prozent und der Nasdaq-Future um 0,2 Prozent. Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda. Im Blick steht dafür die Bilanzsaison, die nun richtig Fahrt aufnimmt.

Die Erwartungen an die Unternehmensgewinne sind hoch, nachdem die jüngsten Konjunkturdaten von einer kräftigen Erholung der US-Wirtschaft gezeugt haben, die überdies Rückenwind von der rasch voranschreitenden Impfkampagne erhält. Auch gibt es erste Zweifel, ob das Wachstumstempo in den kommenden Quartalen aufrechterhalten werden kann und die hohen Bewertungen der Aktien gerechtfertigt sind.

Beobachter sind allerdings zuversichtlich, dass auch einige Enttäuschungen den Aktienmarkt nicht dauerhaft zurückwerfen werden. Die meisten großen Zentralbanken schätzten einen etwaigen Anstieg der Inflation als vorübergehend ein und dürften mit ihrer lockeren Geldpolitik fortfahren, meint Analyst Charalambos Pissouros von JFC Group. Das werde die Börsen stützen.


   IBM-Zahlen überzeugen - Abbott-Prognose enttäuscht 

Am Montag nach Börsenschluss haben unter anderem IBM und United Airlines Geschäftszahlen zum ersten Quartal vorgelegt. IBM (+3,6%) überraschte positiv mit Umsatz und Gewinn, während die Fluggesellschaft United Airlines (-4,4%) noch tiefer in die roten Zahlen flog als erwartet.

Am Dienstag haben Schwergewichte wie Johnson & Johnson, Philip Morris, Procter & Gamble sowie Abbott Laboratories die Bücher geöffnet. Pharmakonzern Johnson & Johnson (+0,2%) hat den Gewinn im ersten Quartal dank seines Covid-19-Impfstoffs gesteigert, doch haben die US-Behörden die Verabreichung des Mittels vorerst ausgesetzt wegen des Verdachts, dass dieser Blutgerinnsel verursachen könnte. Philip Morris (-0,5%) hat überzeugende Zahlen vorgelegt und den Ausblick angehoben. Belasten dürfte hier ein Bericht des Wall Street Journals vom Vortag, wonach die US-Regierung erwägt, den Tabakkonzernen geringere Nikotingehalte in Zigaretten vorzuschreiben. Procter & Gamble (-1,4%) hat ebenfalls überraschend gute Zahlen vorgelegt und Preiserhöhungen bei einigen Produkten angekündigt. Die Aktie kann sich allerdings der allgemein gedämpften Stimmung nicht entziehen. Bei Abbott (-3,4%) enttäuschte die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr, die unter dem Analystenkonsens liegt.


   Dollar schwächelt weiter - Gute Daten eingepreist? 

Der Dollar schwächelt am Dienstag weiter. Der Dollarindex notiert auf dem tiefsten Stand seit März. Die ING-Devisenanalysten sehen die Attraktivität des Greenbacks auf breiter Front schwinden. Der Dollar habe bislang nicht von den zuletzt exzellenten Konjunkturdaten profitieren können. Diesen Umstand werten sie als Zeichen, dass die US-Konjunkturerholung längst eingepreist sei. In dem Maße, wie andere Währungsräume im zweiten Halbjahr konjunkturell gleichzögen - wie die Eurozone, dürfte der Dollar weiter nachgeben.

Die Ölpreise profitieren etwas vom schwächeren Dollar, aber auch von Förderausfällen in Libyen. Wegen eines finanziellen Engpasses muss Agoco, eine Tochter der libyschen National Oil Corporation, ihre Fördermenge vorübergehend drosseln, so dass nach einer Schätzung der ING in Libyen 280.000 Barrel Öl pro Tag weniger produziert werden.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.948,33      -0,38       -129,30          10,92 
S&P-500              4.151,71      -0,28        -11,55          10,53 
Nasdaq-Comp.        13.883,24      -0,23        -31,53           7,72 
Nasdaq-100          13.880,07      -0,20        -27,60           7,70 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,16       -0,4          0,16            4,0 
5 Jahre                  0,83       -0,2          0,83           46,5 
7 Jahre                  1,27       -0,3          1,27           62,2 
10 Jahre                 1,60       -0,2          1,60           68,2 
30 Jahre                 2,30       -0,2          2,30           64,9 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:28 Uhr  Mo, 17:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,2042     +0,04%        1,2052         1,2032   -1,4% 
EUR/JPY                130,50     +0,24%        130,50         129,97   +3,5% 
EUR/CHF                1,1022     +0,06%        1,1032         1,1010   +2,0% 
EUR/GBP                0,8626     +0,21%        0,8615         0,8600   -3,4% 
USD/JPY                108,40     +0,22%        108,28         108,06   +4,9% 
GBP/USD                1,3958     -0,18%        1,3990         1,3987   +2,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,4973     -0,20%        6,4910         6,5091   -0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD             56.205,83     -0,21%     54.653,26      55.276,03  +93,5% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               63,55      63,38         +0,3%           0,17  +30,5% 
Brent/ICE               67,37      67,05         +0,5%           0,32  +30,6% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.769,70   1.770,30         -0,0%          -0,60   -6,8% 
Silber (Spot)           25,82      25,83         -0,0%          -0,00   -2,2% 
Platin (Spot)        1.190,85   1.210,05         -1,6%         -19,20  +11,3% 
Kupfer-Future            4,27       4,24         +0,7%          +0,03  +21,1% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 20, 2021 09:42 ET (13:42 GMT)