Zürich (awp) - Der Technologiekonzern ABB hat in Schweden einen Auftrag an Land gezogen. Für die schwedische Renewcell wird ABB eine ehemalige Papierfabrik in eine Recyclinganlage für Zellulosetextilien umbauen.

Renewcell ist auf das Recycling von Textilien spezialisiert und arbeitet bereits mit mehreren Modeherstellern zusammen, darunter H&M, wie ABB am Mittwoch mitteilte. In der Recyclinganlage in Sundsvall werden natürliche Materialien wie Zellulose aufgelöst und anschliessend zu einer breiten Palette von Stoffen aufbereitet. Das Ziel ist der Ersatz von Frischfasern durch recycelte Textilien.

Für die neue Anlage liefert ABB Automatisierungs- und Elektrifizierungslösungen, Qualitätskontrollsysteme sowie Motoren und Antriebe. Zum wertmässigen Umfang des Auftrags wollte ABB gegenüber der Nachrichtenagentur AWP keine genaueren Angaben machen. Es handle sich aber um einen Grossauftrag, hiess es. Diese haben nach bisheriger ABB-Definition einen Mindestwert von 15 Millionen US-Dollar.

Textilrecycling spart Wasser

ABB bezeichnet den Vertrag mit Renewcell wegen der erwarteten Einsparungen an Emissionen als "wichtigen Meilenstein für die Modeindustrie". Nach ersten Berechnungen von Renewcell verbrauchen recycelte Textilfasern für die Herstellung rund 50 Liter Wasser pro Kilogramm, im Vergleich zu rund 1600 Litern bei Baumwolle und 90 Litern für das Zellulosematerial Viskose.

Mit einer maximalen Produktionskapazität von jährlich 60'000 Tonnen könne das Konzept von Renewcell deshalb dazu beitragen, rund 90 Milliarden Liter Wasser im Jahr einzusparen. Das Verfahren produziert aber auch weniger Abfall, eine geringere Verschmutzung durch Plastik sowie weniger Emissionen an CO2 und Chemikalien.

Die Anlage soll Anfang kommenden Jahres in Betrieb genommen werden, wie ein Sprecher von ABB auf Anfrage von AWP erläuterte.

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