Wenn Industrieriesen wie Siemens, General Electric oder ABB aus der Schweiz Geschäftsteile verkaufen, sehen Börsianer dies in der Regel positiv, da auf diese Weise der Konglomeratsabschlag entfällt. Nun gab es neue Spekulationen in Bezug auf ABB (WKN: 919730 / ISIN: CH0012221716).

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, dass ABB Teile oder gleich die gesamte Stromnetz-Sparte Power Grid an Mitsubishi, Hitachi oder das Staatsunternehmen State Grid of China verkaufen könnte. Ob ein Deal zustande kommt und wer den Zuschlag möglicherweise erhält, dürften wir bald erfahren. Schon Ende kommender Woche könnte es so weit sein.

Warum Anleger über einen Verkauf froh wären zeigt sich unter anderem an den jüngsten ABB-Geschäftsergebnissen. Im dritten Quartal 2018 lag die operative EBITA-Marge des Bereichs Stromnetze bei 10,0 Prozent. Damit schnitt das Segment von allen Geschäftszweigen am schlechtesten ab. Zudem waren die Umsätze rückläufig.

Die restlichen Zahlen stellten Marktteilnehmer zufrieden. Allerdings sieht man bei den Analysten bei Vontobel die Probleme ohnehin nicht in diesem Jahr. Demnach würden die 2018-Zahlen von der positiven Konjunktur profitieren, den Zeitraum 2019 bis 2020 betrachten die Analysten jedoch mit weniger Zuversicht.

Immerhin soll ABBs Next- Level-Strategie laut Analysteneinschätzung weiterhin eine eine gute Wertschöpfung ermöglichen. Es bleibt im Fall der ABB-Aktie allerdings beim „Hold“-Rating, während das Kursziel für den SMI-Wert sogar leicht von 23,00 auf 22,00 CHF gesenkt wurde.

FAZIT. Die Trennung von einer schwächelnden Sparte könnte der ABB-Aktie den benötigten Schub versetzen. Zudem dürften die jüngsten Konjunktursorgen etwas übertrieben ausgefallen sein. Zumal das ABB-Management für die USA kurzfristig sogar aufwärtstendierende makroökonomische Signale ausgemacht hat. Ein 2019er-KGV von 19 ist im Fall der ABB-Aktie ebenfalls nicht zu verachten, während die Dividendenrendite von mehr als 4 Prozent auch überzeugt.

Anleger, die auf eine Kursrallye der ABB-Aktie setzten und sogar überproportional von steigenden Notierungen des SMI-Wertes profitieren möchten, schauen sich am besten entsprechende Hebelprodukte (WKN: HU9CMD / ISIN: DE000HU9CMD2) auf der Long-Seite an. Skeptiker haben ebenfalls mit passenden Short-Produkten (WKN: HW9YFD / ISIN: DE000HW9YFD8) die Gelegenheit auf fallende Kurse der ABB-Aktie zu setzen.

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Bildquelle: Pressefoto ABB