HAMBURG (dpa-AFX) - Der Chef der weltweit fünftgrößten Container-Reederei Hapag-Lloyd, Rolf Habben Jansen, hält die derzeit aufgerufenen Preise für den Transport eines Containers für viel zu hoch. "Jetzt ist es eigentlich zu extrem", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Zwar seien die Frachtraten während der jüngsten Schifffahrtskrise viel zu niedrig gewesen. So seien etwa für einen Container von Asien nach Südamerika zeitweise nur 50 bis 200 Dollar bezahlt worden. Dass jetzt aber gleich Tausende Dollar aufgerufen würden, sei zu viel. "So starke Schwankungen sind schlecht fürs Geschäft. Die braucht eigentlich niemand."

Hapag-Lloyd hat nach rund zehnjähriger Krise zuletzt vom Boom der Branche stark profitiert und im Konzern ein Halbjahresergebnis von 2,7 Milliarden Euro verbucht, der dänische Weltmarktführer Maersk meldete sogar eine Verzehnfachung des Halbjahresgewinns auf gut 5,5 Milliarden Euro. Grund für die massiven Gewinnsprünge ist eine deutlich gestiegene Nachfrage während der Corona-Pandemie bei gleichzeitig knappen Transportkapazitäten, die durch pandemiebedingte Einschränkungen zusätzlich noch geringer ausfallen als üblich./klm/DP/zb