Der Gewinn vor Steuern stagnierte im ersten Halbjahr bei 282 (Vorjahr: 279) Millionen Euro, nach Steuern blieben 206 (201) Millionen Euro übrig. "Wir haben in einem anspruchsvollen Umfeld ein solides Ergebnis erzielt", sagte Vorstandschef Rainer Neske am Mittwoch. Für das Gesamtjahr rechnet die größte deutsche Landesbank weiterhin mit einem Gewinn vor Steuern im mittleren dreistelligen Millionenbereich.

Den niedrigen Zinsen und den wegen des harten Wettbewerbs sinkenden Margen begegnete die LBBW mit einer Ausweitung der Kreditvergabe. Das Finanzierungsvolumen insbesondere mit mittelständischen und großen Unternehmenskunden sei um rund zehn Prozent auf 47 Milliarden Euro ausgebaut worden. Dadurch konnte die Landesbank den Zinsüberschuss im ersten Halbjahr mit 796 (797) Millionen Euro stabil halten. Die Verwaltungsaufwendungen sanken auf 878 (897) Millionen Euro. Mit 10.143 Mitarbeitern zählte die LBBW zum 30. Juni 183 weniger als vor Jahresfrist. Zudem fielen Kosten für die Einführung eines neuen IT-Systems weg. Daneben profitierte die Bank davon, dass anders als im Vorjahr keine nennenswerten Restrukturierungsaufwendungen anfielen.

Die LBBW bekam wie zuvor schon die Helaba die Verunsicherung der Anleger wegen der politischen Entwicklungen in Italien zu spüren. Im Kapitalmarktgeschäft brach der Gewinn vor Steuern der Stuttgarter auf 47 (Vorjahr: 195) Millionen Euro ein. Im Vorjahr hatte das Geldhaus hohe Erträge aus Wertpapierverkäufen erzielt.

Wegen der gestiegenen Kreditvergabe und Effekten aus den neuen Bilanzierungsregeln (IFRS 9) sank die harte Kernkapitalquote der LBBW auf 14,9 Prozent von 15,7 Prozent Ende Dezember.